Jean-Noël Barrot (M), Außenminister von Frankreich. Bei einem Besuch in Jerusalem kam es zu einem Zwischenfall (Archivfoto). Foto: dpa/Maya Alleruzzo

Beim Besuch des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot in Jerusalem ist es zu einem diplomatischen Zwischenfall mit israelischen und französischen Sicherheitskräften gekommen.

Beim Besuch des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot in Jerusalem ist es zu einem diplomatischen Zwischenfall gekommen. Die israelische Polizei habe auf einem von Frankreich verwalteten Gelände in Jerusalem zwei französische Gendarme festgenommen, berichtete ein AFP-Journalist am Donnerstag. Barrot hatte sich zuvor geweigert, die von Frankreich verwaltete Paternosterkirche in Ost-Jerusalem zu betreten, so lange sich dort israelische Polizisten aufhielten. Frankreich kündigte daraufhin an, den israelischen Botschafter in Paris einzuberufen.  

„Ich werde heute nicht das Gelände der Paternosterkirche betreten, da die israelischen Sicherheitskräfte dort bewaffnet eingedrungen sind, ohne zuvor die Erlaubnis Frankreichs einzuholen“, sagte Barrot. „Dieser Eingriff in die Integrität eines Gebiets, das unter der Verantwortung Frankreichs steht, könnte die Beziehungen belasten, die ich eigentlich stärken wollte“, fügte er hinzu. 

Das französische Konsulat in Jerusalem verwaltet mehrere religiöse Stätten

Das französische Außenministerium teilte mit, der israelische Botschafter in Frankreich werde „in den nächsten Tagen einbestellt“, um gegen das „unbefugte“ Eindringen der „bewaffneten“ israelischen Polizisten in die von Frankreich verwaltete Kirche zu protestieren. Paris verurteile den Vorfall umso mehr, als dass er in einem Kontext stattfinde, in dem Frankreich alles tue, „um auf eine Deeskalation der Gewalt in der Region hinzuwirken“.   

Das französische Konsulat in Jerusalem verwaltet traditionell mehrere religiöse Stätten, die als „nationales Domäne“ Frankreichs zählen. Dazu gehören neben der Paternosterkirche (französisch: Eléona) auch das Benediktinerkloster in Abu Gosch, die sogenannten Königsgräber und die von Kreuzfahrern errichtete Sankt-Anna-Kirche.