Auch in der Uhlbergschule müssen Kabel für die Digitalisierung verlegt werden. Foto: Holowieck/i

Spätestens seit den Corona-Lockdowns ist klar: In den Schulen muss in Sachen Digitalisierung deutlich aufgerüstet werden. Für Filderstadt gibt es nun einen Zeitplan.

Virtueller Fernunterricht, Videokonferenzen, Online-Lernplattformen – die Pandemie und ihre Auswirkungen haben viele Schwachstellen in Sachen Digitalisierung der Schulen offengelegt. Landauf, landab muss aufgerüstet werden. Hinzu kommt: Aufgrund geänderter Bildungspläne ist das Lernen mit und über Medien verpflichtender Bestandteil des Unterrichts an allen Schularten geworden, sodass Unterrichtsräume mit einer entsprechenden Medientechnik ausgestattet werden müssen. Die Kommunen als Schulträger sind gefragt.

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Dass auch in Filderstadt Hand angelegt werden soll, ist längst beschlossene Sache. Bereits im vergangenen Sommer hat der örtliche Gemeinderat hierzu einen Grundsatzbeschluss gefasst. Nun hat das Hochbauamt einen Zeitplan vorgelegt und erläutert, was wo und wie gemacht werden soll. Die Verwaltung hat sich selbst vier Handlungsfelder gesetzt. Losgehen soll es nun erst mal mit der passiven Verkabelung in den Schulen. Als erstes Handlungsfeld wird sowohl eine kabel- als auch eine WLAN-basierte Infrastruktur für alle Unterrichtsräume, Lehrbereiche und die Schulverwaltung geschaffen, danach sollen in Schritt zwei die aktiven Komponenten folgen.

Gearbeitet wird jeweils in den Sommerferien

„Unser Zeitplan ist relativ straff“, sagte die Hochbauamtsleiterin Petra Schumacher in der jüngsten Sitzung des Technischen Gemeinderatsausschusses. In diesem Sommer soll es losgehen. 2024 müsse alles abgerechnet sein. Problem: Man wird immer nur in den Sommerferien arbeiten können. Vieles in puncto Kabelverlegen wird sich laut ihrer Informationen in den Fluren abspielen, die sind jedoch Fluchtwege, „daher ist es unter Benutzung extrem schwierig“.

Welche Schule wann drankommt, auch das wurde bereits festgelegt. In der Weilerhauschule ist bereits im vergangenen Jahr mit einigen Maßnahmen begonnen worden, für 2022/23 stehen zudem die Bruckenacker-, die Jahn-, die Linden-, die Uhlberg-, die Schiller- und die Wielandschule auf der Liste. Die restlichen Einrichtungen – die Fleinsbachschule, das Bildungszentrum Seefälle, die Pestalozzischule sowie die beiden Gymnasien – sollen 2023 beziehungsweise 2024 folgen.

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Dass die digitale Aufrüstung der Schulen teuer wird, war zu erwarten. Allein die Verkabelung in den zwölf Gebäuden wird laut Hochbauamt mehr als 3,5 Millionen Euro kosten. Kostensteigerungen werden ebenfalls erwartet, deswegen wurde direkt ein Puffer eingeplant. „Wir hoffen, dass wir ihn nicht in Anspruch nehmen müssen. Aber wir wissen es einfach nicht“, sagte Petra Schumacher. Immerhin: Für alle vier Prozessschritte rechnet die Verwaltung mit bis zu zwei Millionen Euro an Förderungen. Zuwendungsbescheide sind Mitte März bei der Stadt eingegangen.