Winterstürme und Wonnemond: Simone Schneider als Sieglinde und Michael König als Siegmund im ersten Akt, den das Ensemble Hotel Modern inszenierte Foto: Staatsoper/Martin Sigmund

An der Staatsoper Stuttgart haben am Sonntag erstmals drei Regieteams die drei Akte von Richard Wagners „Walküre“ inszeniert. Das Experiment scheitert, aber Sängerinnen, Sängern und Orchester gelingt immerhin eine spannende musikalische Erzählung.

Den „Ring des Nibelungen“ inszenieren heißt: die Welt erklären. Was sind, was wollen die Götter; wie leben und lieben, woran leiden die Menschen? Spannende Erzählungen zu Wagners Vierteiler sind auf den Opernbühnen schon entstanden, packende Bilder zu ihm erfunden worden. Letzteres ist auch jetzt an der Staatsoper Stuttgart der Fall – auf besondere Weise, denn die Inszenierung der drei Akte verantworten drei Regieteams mit drei sehr unterschiedlichen Ideen und Ästhetiken. Wer sich gerne von bunten Bildern auf der Bühne unterhalten lässt, den wird diese neue „Walküre“ glücklich machen, und tatsächlich wirkt der lange Jubel des Premierenpublikums am Sonntagabend ziemlich glücklich. Man ist augensatt.