Diese Erstbezieher bringen schon mal Leben in die Bude. Die Kita am Olgaeck kann 45 Dreikäsehochs aufnehmen. Foto: Eibner/Bürke

Die Sindelfinger Wohnstätten haben die neue und nunmehr vierte Darmsheimer Kindertagesstätte am „Olgaeck“ übergeben. 45 Drei- bis Sechsjährige können hier drinnen wie draußen nach Herzenslust spielen, lernen, toben.

Darmsheim - Die Not hat ein Ende. Nach 19 Monaten Bauzeit konnten die Sindelfinger Wohnstätten jetzt die Kindertagesstätte am Darmsheimer „Olgaeck“ übergeben. Und so sangen die Dreikäsehochs am Mittwoch: „Wer will fleißige Handwerker seh’n, der muss zu uns in die Kita geh’n.“ Der Wohnstätten-Geschäftsführer Georgios Tsomidis war von dem leicht schrägen, aber lauthals fröhlichen Stimmchen-Chor so angetan, dass er den guten Onkel gab. Er schenkte allen ein Set zum Batiken, sodass die Dreikäsehochs voller Stolz selbst designte T-Shirts tragen können.

Bedarf für Kitaplätze und Wohnungen groß

Die Kita in der Olgastraße 5 und 7 – sie ist die nunmehr vierte im immer noch wachsenden Flecken. Sie nimmt Kinder auf, die bisher als Interimsgruppen im Aibachgrund und in der Baumgartenstraße waren. Außerdem bleibt genügend Luft, dass junge zuziehende Eltern ihren Nachwuchs mitten im Dorf gut aufgehoben wissen können; bei acht Erzieherinnen in Voll- beziehungsweise Teilzeit, darunter Kita-Leiterin Carina Lenfers, 28, die vor einem Monat in Sindelfinger Dienste getreten ist. Vier Jahre ist es her, dass die Wohnstätten schräg gegenüber der alten Turn- und Festhalle ein Baugesuch für ein mit dem Kurvenradius „geknicktes“ Gebäude mit 16 Wohnungen eingereicht hatten. Doch danach sei der Bedarf an Kindergarten-Plätzen gestiegen, so Tsomidis.

Für Architekt Holger Schichtig aus Sindelfingen war das kein Problem. Der plante um, strich sechs Wohnungen und baute eine Kita mit zwei Gruppen ein. So kommen jetzt beide Seiten auf ihre Kosten. Zehn bereits alle vermietete Wohnungen blieben übrig mit zusammen 840 Quadratmetern Fläche in den Obergeschossen – und über 500 Quadratmeter Raum für die bis zu 45 Kinder.

Architekt setz auf helle Räume und Ökostandards

Das ist Kita-Raum, den die Stadt bei ihrer Bautochter anmietet, die in Darmsheim knapp sechs Millionen Euro in das Projekt investiert hat. Hinzu kommen aus kindlicher Sicht Garten-Außenflächen, die großzügig sind. Kletterturm, Schaukel, Rutsche, Wippen stehen schon parat. Nur der Wassermatschplatz braucht noch Besuch von den Bauhandwerkern.

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Die helle, lichte Freundlichkeit der Gruppenräume mit großen Fensterfronten hat die kleine Festgemeinde zur Schlüsselübergabe angenehm überrascht. Lob gab’s auch für den Architekten Holger Schichtig: dafür, dass er das ökologisch wertvolle Gebäude gut wärmeverpackt, eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine weitgehend CO2-neutrale Pellet-Heiztechnik eingebaut habe. Die wird künftig durch Fotovoltaik unterstützt.

Schlichtig seinerseits lobte die Wohnstätten als „starken, verlässlichen Partner“, was insbesondere Prokurist Hans-Andreas Schwarz galt. Denn Corona-Auflagen und Bauteile-Lieferschwierigkeiten hätten ebenso Probleme bereitet wie der in Darmsheim allüberall anzutreffende Fels; Muschelkalk-Gestein, das schweres Gerät benötigte. Und so können die anderthalb Jahre Bauzeit in eingehaltener Sollzeit schon als kleines Wunder gelten.

Naturkindergarten hat auch Betrieb aufgenommen

Nicht nur das „Olgaeck“ schließt nun eine Lücke vor Ort, schließlich hat erst kürzlich auch der neue Naturkindergarten hinter der Grundschule seinen Betrieb aufgenommen. Seit Mitte September sind dort unter Leitung der Johanniter kleine Naturerkunder vorwiegend draußen. Nur wenn’s den Forschern, Streunern und Entdeckern wirklich mal zu nass und zu kalt draußen ist, wärmt man sich im Bauwagen auf.