Die Internetangebote der Deutschen Welle sind in der Türkei gesperrt. Foto: IMAGO/MARC JOHN

Die Deutsche Welle hat die Sperrung ihrer Internet-Seiten in der Türkei bestätigt. Die Angebote seien dort am Donnerstagabend in allen 32 Sendesprachen gesperrt worden.

Die Türkei hat die Internetangebote der Deutschen Welle (DW) am Donnerstagabend gesperrt. Wie der deutsche Auslandssender am Freitag in Bonn mitteilte, ist der Abruf in allen 32 Sendesprachen nicht mehr möglich. Ebenfalls blockiert wurde demnach das Angebot des Senders Voice of America. DW-Intendant Peter Limbourg kündigte an, gegen die Entscheidung juristisch vorzugehen. Der Sender verwies zugleich darauf, dass sich türkische Nutzer der DW-Angebote in Sozialen Medien über die Möglichkeiten der Zensurumgehung informieren könnten.

Die türkische Medienbehörde RTÜK hatte die DW und andere internationale Programmanbieter im Februar aufgefordert, sich in der Türkei lizenzieren zu lassen. Die Deutsche Welle hatte die Forderung abgelehnt, um eine ihrer Ansicht nach drohende „Zensur von redaktionellen Inhalten durch die türkische Regierung“ zu verhindern.

DW wird aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin finanziert

Intendant Limbourg erklärte: „Wir hatten mit einem ausführlichen Briefverkehr und auch im persönlichen Gespräch mit dem Vorsitzenden der Medienkontrollbehörde dargelegt, warum die DW eine solche Lizenz nicht beantragen kann.“ So seien in der Türkei lizenzierte Medien zur Löschung von Online-Inhalten verpflichtet, die nach Auslegung von RTÜK als unangemessen angesehen werden. Das sei „für einen unabhängigen Medienanbieter schlicht inakzeptabel“.

Die DW wird aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin finanziert.