Marina Prudenskaja als Mary (li.), Eric Cutler als Erik und Asmik Grigorian als Senta in „Der fliegende Holländer“ in Bayreuth Foto: dpa/Enrico Nawrath

Die Bayreuther Festspiele sind mit Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“ eröffnet worden. Jubel gibt’s für die Dirigentin Oksana Lyniv und für Asmik Grigorian als Senta. Der Regisseur Dmitri Tcherniakov bekommt aber auch Buhrufe.

Bayreuth - Es ist ein Abend der starken Frauen. Und das in Bayreuth! Am Pult des Festspielorchesters steht erstmals seit 145 Jahren eine weibliche Dirigentin, und als nach knapp zweieinhalb Stunden die erste Premiere dieses Jahres endet, schenkt das Publikum der Ukrainerin Oksana Lyniv stehend Beifall – ebenso wie der litauischen Sopranistin Asmik Grigorian. Die hat schon in Salzburg 2019 als Salome begeistert, und nun hat sie auch Wagners Senta mit Leib und Seele durchdrungen und durchglüht, hat ihr verschwenderisch satte Stimmfarben geschenkt und ihr eine emotionale Hochspannung mitgegeben, die am Ende nur noch fahles Schreien zulässt. Die 911 zugelassenen Besucherinnen und Besucher im schachbrettartig besetzten Saal (wie hat man dieses schlecht belüftete, eng und hart bestuhlte Festspielhaus bloß in voller Besetzung ertragen können?) sind mächtig durchgeschüttelt.