Computergrafik des Freiheits- und Einheitsdenkmals, der sogenannten „Einheitswippe“ Foto: dpa/Milla & Partner

Zurzeit werden die Stahlteile des großen Einheitsdenkmals zusammengesetzt. Die Architekten von Milla & Partner rechnen mit einer Eröffnung im Frühjahr 2022.

Stemwede/Berlin - Die Arbeiten für das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin sind weiter im Zeitplan. „Die Bauarbeiten gehen gut voran. Die Planungen sehen eine Fertigstellung im Winter vor“, sagte Kreativdirektor Sebastian Letz vom Stuttgarter Architekturbüro Milla & Partner der Deutschen Presse-Agentur in Stemwede in Nordrhein-Westfalen. Dort werden derzeit die ersten Teile der riesigen Stahlkonstruktion zusammengesetzt. Nach abschließenden Arbeiten am Sockel des Standortes des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals vor dem Berliner Humboldt Forum rechnet Letz im Frühjahr 2022 mit der Eröffnung des „Bürger in Bewegung“ genannten Denkmals.

Das Konzept der 50 mal 18 Meter großen Konstruktion, vor genau zehn Jahren (13.4.2011) nach einem gescheiterten ersten Wettbewerb im zweiten Anlauf gekürt, sieht eine riesige begehbare Schale vor. Bewegen sich ausreichend viele Menschen zu einer Seite, neigt sich die Waage entsprechend.

Der Bundestag hatte das Denkmal 2007 erstmals beschlossen. Der Bau verzögerte sich durch die Wettbewerbe, Meinungsverschiedenheiten im Siegerteam und Bedenken von Denkmal- und Tierschützern. Ursprünglich sollte das Denkmal zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im November 2019 eingeweiht werden. Der Termin scheiterte an Finanzierungsfragen. 2018 genehmigte der Haushaltsausschuss des Bundestages die notwendigen 17 Millionen Euro für das begehbare Werk, von Kritikern als „Einheitswippe“ bezeichnet.