Die Erzkonservativen innerhalb der CDU/CSU wollen die Deutschen wieder zum Dienst in der Bundeswehr verpflichten. Die Wehrpflicht sei ausgesetzt, aber nicht abgeschafft.
Köln - Die Werte-Union, ein Zusammenschluss von erzkonservativen Unionsmitgliedern, fordert eine Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland. „Die Wehrpflicht ist juristisch nur ausgesetzt, nicht aber abgeschafft worden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Erzkonservativen verlangen deshalb einen Bundestagsantrag zur Wiedereinführung der Wehrpflicht, der von den demokratischen Parteien CDU/CSU, FDP und SPD mitgetragen werden soll.
„Bundeswehr wurde kaputtgespart“
Die Gruppe lobt das von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte 100-Milliarden-Euro schwere Finanzpaket, um die Bundeswehr wieder aufzurüsten. „Es handelt sich nicht um ‚Aufrüstung’, sondern um lebensnotwendige Investitionen“, sagte Simone Baum, die stellvertretende Bundesvorsitzende der Werte-Union. Damit sei nun das Ende der „Ära Merkel“ besiegelt. „In dieser wurde unter anderem die Bundeswehr kaputtgespart, man hat sich moralisch auf das hohe Ross gesetzt“, so Baum.
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Angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine gibt es immer wieder Stimmen, die eine Wiedereinführung der seit 2011 ausgesetzten Wehrpflicht in Deutschland ins Spiel bringen.
Die Werte-Union repräsentiert nach eigenen Angaben die Interessen wertkonservativer Mitglieder von CDU, CSU und ihrer Sonderorganisationen. Bundesweit organisieren sich rund 4000 Mitglieder in der Gruppe (Stand Ende 2021).