Auf dem Weg nach oben: Elif Celik (links) und Stefanie Fleischhauer Foto: ec/sf

Ob jüngst der Art Alarm der Privatgalerien oder an diesem Wochenende der freie Eintritt ins Kunstmuseum: In Stuttgart macht die Kunst dieser Tage Spaß. Mit unseren Tipps noch mehr.

Das Wetter soll großartig werden an diesem Sonntag, 9. Oktober. Kein Grund also, Innenräume aufzusuchen? Weit gefehlt! Das Kunstmuseum Stuttgart feiert mit freiem Eintritt seine Auszeichnung als „Museum des Jahres“. Von 10 bis 18 Uhr sind die Sammlungsräume – mit Hannah Zengers großartigem „Frischzelle“-Auftritt – sowie die Sonderausstellung „Kubus. Sparda-Kunstpreis“ mit eigens eingerichteten Räumen von Ulla von Brandenburg, Camille Leberer und Ülkü Süngün frei zugänglich.

Führungsangebot um 15 Uhr

Unbedingt lohnend: das Angebot einer „Kubus“-Führung um 15 Uhr. Hierfür ist denn doch ein Ticket fällig – 3 Euro (ermäßigt 2 Euro) sind aber eher Einladung denn Hindernis. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Besser also – erst Führungsticket sichern, dann in aller Ruhe alles anschauen und zum Finale spannende Einblicke bekommen.

In Nürtingen: Arbeiten von Stefanie Fleischhauer (links) und Elif Celik Foto: ec

Auch die Fahrt ins Grüne lässt sich an diesem 9. Oktober mit einem Kunst-Stopp zu einem noch tolleren Erlebnis machen. In den Räumen der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung in Nürtingen (Schellingstraße 12) spricht der Kunsthistoriker Günter Baumann um 11 Uhr mit den jungen Stuttgarter Malerinnen Elif Çelik und Stefanie Fleischhauer inmitten ihrer Ausstellung „Life is different“ über ihre Arbeit.

Wer ist willkommen?

Gerade 25 Jahre jung sind Çelik und Fleischhauer (Absolventin und Studierende der Kunstakademie Stuttgart) – und erkennbar auf dem Weg nach oben. In Wort und Bild gießt da Elif Çelik mächtig Wasser in den Integrationsdunst: „Ich habe die Hoffnung, dass ich und auch andere Menschen eines Tages unbeobachtet leben können“, sagt sie. Das sitzt.

Sebastian Rogler, Mann vor Abreise Foto: ms

Wiederum umsonst, aber draußen gibt es dieser Tage dieses zu bestaunen: Sebastian Roglers Schau „Übergangshelfer“ in Katrin und Marko Schachers „Raum für Kunst und Poesie“ in Sindelfingen (Marktplatz 24).

Rogler durchs Schaufenster

Der Blick geht durchs Schaufenster. Worauf? „Mehrfachbegabungen bei hiesigen KünstlerInnen untermauern die Kreativität des deutschen Südwestens“, schreibt Marko Schacher, der in den Stuttgarter Galerieräumen im Galerienhaus (Breitscheidstraße 48) aktuell die Schau „Paula Pelz – Blindgänger“ zeigt. Und weiter: „Sebastian Rogler (1961 geboren in Tübingen, lebt in Tübingen und Berlin) vereint Talente als Maler, Zeichner, Autor, Musiker und Fotograf – wie seine Einzelschau beweist. Und ist man erst einmal in Sindelfingen ist der Weg für einen Sonntagsausflug in die feine Ben Willikens-Retrospektive im Museum Schauwerk vorgezeichnet.

Japan ganz nah

Man muss kein Flugzeug besteigen – uns landet an diesem Sonntag, 9. Oktober, doch in Japan. Möglich macht es die Galerie Brigitte March in Stuttgart-Weilimdorf (Solitudestraße 254). Auch hier lassen sich Kunstbegegnung und Spaziergang bestens kombinieren. Zu sehen gibt es von 14 bis 17 Uhr unter dem Titel „Abenteuer Japanische Fotografie 1860-1890“ Arbeiten von Felice Beato, Stillfried von Rathenitz, Ueno Hikoma, Kozaburo Tamamura, Kusakabe Kimbei und anderen. Für den aktuellen Brückenschlag von Stuttgart nach Asien sorgt in der aktuellen Ausstellung Wonho Lee mit seinem schönen Projekt „Lass uns in Unbekanntschaft bleiben“.