Dorothee Elmigers Roman „Die Holländerinnen“ ist mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Manche Triumphe sind unauflöslich mit dem Scheitern verknüpft.
Man könnte auf die Idee kommen, Dorothee Elmigers Roman „Die Holländerinnen“ für eine verkappte Poetikvorlesung zu halten. Doch während es in solchen Unternehmungen normalerweise darum geht, die Betriebsgeheimnisse des Schreibens zu enthüllen, ist die „bedeutende Autorin“, die zu Beginn des Buches eingeladen worden ist, vor einem Auditorium über ihr Schaffen zu sprechen, in der unglücklichen Lage, dass sich dieses gerade im Stadium der Auflösung zu befinden scheint. Statt eine Theorie des Gelingens kann sie nur eine Demonstration des Scheiterns liefern. Erstaunlicherweise ist daraus der gerade völlig zu Recht mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Roman des Jahres geworden – vielleicht der verblüffendste Beweis für die schöpferische Kraft der Negativität.
Unsere Abo-Empfehlungen