Der alte Daimler-Betriebsratschef ist der neue Chef der Arbeitnehmervertretung in der selbstständig gewordenen Nutzfahrzeugsparte. Foto: dpa/Benedikt Spether

Nach der Abspaltung der Nutzfahrzeugsparte musste sich die Arbeitnehmervertretung neu konstituieren.

Stuttgart - Nachdem Daimler Truck Ende vergangenen Jahres ein selbstständiges Unternehmen geworden ist, hat sich jetzt der 13-köpfige Gesamtbetriebsrat der Nutzfahrzeugsparte von Daimler neu konstituiert. An der Spitze stehen Michael Brecht, der bereits im alten Daimler-Konzern die Funktion innehatte, sowie sein Stellvertreter Thomas Zwick. Im März werden bundesweit in den Betrieben die Arbeitnehmervertretungen neu gewählt. Auch bei Daimler Truck, danach muss sich der Gesamtbetriebsrat erneut konstituieren.

Innovationsfonds mit 1,5 Milliarden Euro

Der Daimler-Truck-Betriebsrat will durchsetzen, dass auch bei einem Umstieg auf CO2-freie Antriebe die zentralen Bauteile selbst entwickelt und in den eigenen Werken gebaut werden: „Dazu gehören beim Elektroantrieb die Batterie, die Zellen, der Motor und der Inverter.“ Vor der Trennung habe sich der Betriebsrat dafür starkgemacht, dass Truck eine solide Kapitalausstattung mitgegeben wird. „Nun soll das vorhandene Kapital auch sinnvoll für die Transformation eingesetzt werden“, fordert Brecht. Zur Trennung war auf Betreiben des Betriebsrats ein Innovationsfonds mit 1,5 Milliarden Euro aufgelegt worden.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Porträt von Truck-Chef Daum

Brecht fordert von der EU mehr Unterstützung bei der Transformation: „Heute starke Industrieregionen müssen in ihrer Substanz erhalten werden. Hier sollte sich die Bundesregierung für mehr Flexibilität einsetzen.“ Brecht mahnte eine drastische Überarbeitung der Beihilfe- und Förderregeln Brüssels an. Bisher erlauben die EU-Beihilferegeln es nicht, dass direkte Subventionen von Mitgliedstaaten an Unternehmen gezahlt werden. Es bedarf langwieriger Anträge und Prüfungen, wenn davon abgewichen wird.