Cyberangriffe häufen sich: Im aktuellen Fall hat ein Unbekannter versucht, sich in die Computer eines Wasserwerks in Oldsmar (US-Bundesstaat Florida) zu hacken. Foto: Nicolas Armer/dpa

Ein Unbekannter hat in das Computersystem einer öffentlichen Wasseraufbereitungsanlage im US-Staat Florida gehackt. Sein Ziel: Das Wasser durch manipulierte Chemikalienzufuhr zu verseuchen.

Tampa - Ein Hacker hat im US-Bundesstaat Florida versucht, Wasser im öffentlichen Versorgungsnetzwerk zu verseuchen. Der Cyberangriff zur Manipulation der Chemikalienzufuhr in einer Wasseraufbereitungsanlage wurde jedoch rechtzeitig entdeckt und abgewehrt, wie die Polizei im Verwaltungsbezirk Pinellas County mitteilte.

Zu keinem Zeitpunkt habe Gefahr für die Bevölkerung in Oldsmar nahe Tampa bestanden, die aus der Anlage mit Wasser versorgt wird. 

Natronlauge um das 100-fache erhöht

Ein IT-Spezialist der Wasserwerke hatte den Angaben zufolge den Cyberangriff am vergangene Freitag bemerkt. Dabei wurden die Kontrollsysteme der Wasseraufbereitungsanlage aus der Ferne manipuliert.

Der Hacker wollte den Anteil von Natriumhydroxid im Wasser um das 100-fache über den Normalwert erhöhen, was verhindert werden konnte, wie der örtliche Polizeichef Bob Gualtieri sagte. Dies wäre nach seinen Worten ein „potenziell gefährlicher“ Eingriff in die Wasseraufbereitung gewesen.

FBI und Secret Service eingeschaltet

Das auch als Natronlauge bezeichnete Natriumhydroxid wird in kleinen Mengen in der Wasseraufbereitung eingesetzt, um den Säuregehalt zu reduzieren und Metall zu beseitigen.

Laut Gualtieri hätte es selbst bei Erfolg des Hackerangriffs mindestens 24 Stunden gedauert, bis das manipulierte Wasser die Haushalte erreicht hätte. Davor hätten jedoch Sicherheitsmechanismen im Wassernetz wegen der Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Wassers Alarm ausgelöst.

Die örtliche Polizei bat den Angaben zufolge die Bundespolizei FBI und den nationalen Sicherheitsdienst Secret Service um Hilfe bei den Ermittlungen. Einen konkreten Verdächtigen gebe es noch nicht, sagte Gualtieri. Auch sei unklar, ob die Cyberattacke ihren Ursprung im Inland oder Ausland hatte.