Am Dienstag ist Cristiano Ronaldo im blaugelben Trikot vorgestellt worden. Foto: AFP/FAYEZ NURELDINE

Cristiano Ronaldo ist mit großem Brimborium bei seinem neuen Klub vorgestellt worden. Aber wo spielt der Star-Fußballer eigentlich? Wie lange läuft sein Vertrag und was hat es mit Spekulationen über eine Ausleihe auf sich?

Mit großem Brimborium ist der frühere Weltfußballer Cristiano Ronaldo am Dienstag bei seinem neuen Klub Al-Nassr in Saudi-Arabien vorgestellt worden. Ronaldo, der einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat und in diesem Zeitraum rund 500 Millionen Euro Gehalt kassieren soll, sagte bei seiner ersten Pressekonferenz am Abend: „In Europa ist mein Job erledigt. Ich habe alles gewonnen, ich habe für die größten Klubs gespielt. Jetzt habe ich eine neue Mission in Asien.“

Bei Real Madrid, Juventus Turin oder Manchester United habe er „viele Rekorde gebrochen, das will ich auch hier tun.“ Angesprochen auf seinen Vertrag erklärte er: „Ich bin ein einzigartiger Spieler.“ Ein einzigartiger Vertrag sei für ihn deswegen „normal“.

Von Manchester United vor die Tür gesetzt

Er habe „viele Möglichkeiten“ gehabt, „Angebote von vielen Vereinen in Europa, Brasilien, Australien und den USA“ erhalten, „aber ich habe mich für diesen Verein entschieden“, sagte der 37-jährige Portugiese, der während der Weltmeisterschaft im November von seinem Klub Manchester United vor die Tür gesetzt worden war.

Der Wechsel zum Tabellenführer der Saudi Pro League sei für ihn „eine Chance, zu helfen, mich mit meiner Erfahrung einzubringen und den Verein wachsen zu lassen“. Der Fußball habe sich „verändert in den letzten 10, 15 Jahren“, die Mannschaften außerhalb Europas seien nun sehr viel weiter.

Erstes Spiel am Donnerstag?

Schon in Kürze könnte der fünfmalige Weltfußballer auch auf Torejagd gehen, denn die Pro League in Saudi-Arabien befindet sich im laufenden Spielbetrieb. Bereits am Donnerstag (16.00 Uhr/MEZ) trifft Spitzenreiter Al-Nassr daheim auf Al-Ta’ee. Ob die kurze Eingewöhnungszeit bis dahin schon reicht, muss der französische Trainer Rudi Garcia entscheiden. „Ich bin bereit, wieder Fußball zu spielen“, sagte Ronaldo.

Coach Garcia, der Olympique Lyon 2020 ins Champions-League-Halbfinale geführt hatte, freut sich bereits auf seinen Starspieler: „Ich habe in meinem Leben gesehen, dass großartige Spieler wie Cristiano am einfachsten zu handhaben sind, weil ich ihm nichts beibringen kann“, sagte Garcia. „Mein Ziel für Cristiano ist, ihn glücklich zu machen. Ich möchte, dass es ihm Spaß macht, für Al-Nassr zu spielen und mit Al-Nassr zu gewinnen.“

Testspiel gegen Messi?

Reicht es für Donnerstag noch nicht, wäre das nächste Liga-Spiel für Al-Nassr am 14. Januar bei Al-Shabab. Doch womöglich gibt es in diesem Monat noch ein ganz besonderes Wiedersehen für den Portugiesen mit seinem langjährigen Rivalen Lionel Messi. Denn nach Informationen des französischen Senders RMC könnte Paris Saint-Germain mit seinem argentinischen Weltmeister in der kurzen Liga-Pause ab dem 15. Januar zu einem Testspiel gegen eine kombinierte Mannschaft aus Al-Nassr und Stadtrivale Al-Hilal anreisen. Dieses Duell hatte ursprünglich 2022 stattfinden sollen, musste aber wegen der Corona-Pandemie ausfallen.

Aber bleibt Ronaldo wirklich für zweieinhalb Jahre bei Al-Nassr? Es gibt Spekulationen, dass Ronaldos Vertrag eine Klausel enthält, die eine Ausleihe an Newcastle United aus der Premier League erlaubt, der ebenso wie Al-Nassr mehrheitlich dem saudischen Staatsfonds gehört.

Der Wechsel von Cristiano Ronaldo zum saudischen Verein Al-Nassr könnte von kurzer Dauer sein, schreibt etwa die spanische Sportzeitung „Marca“. Newcastle-Trainer Eddie Howe dementierte allerdings entsprechende Gedankenspiele: „Wir wünschen Cristiano alles Gute für sein Vorhaben, aber aus unserer Sicht stimmt das nicht.“