Da mehr Menschen geimpft sind, kommt es auch häufiger zu so genannten Impfdurchbrüchen. Foto: dpa/Sven Hoppe

Trotz Impfung kann man sich mit Corona infizieren. Man spricht dann von einem Impfdurchbruch. Doch das ist kein Zeichen, dass die Impfung nicht oder nur gering wirksam ist, wie manche behaupten.

Es ist schon länger klar: Trotz vollständiger Impfung kann man sich mit dem Coronavirus infizieren und sogar erkranken. Man spricht dann von einem Impfdurchbruch.

Was ist ein Impfdurchbruch?

Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin definiert einen Impfdurchbruch als eine Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 bei Menschen, die vollständig geimpft sind. Als vollständig geimpft gilt man dann, wenn man eine Impfserie abgeschlossen hat (zwei Dosen Moderna, Biontech oder Astrazeneca oder eine Dosis Johnson&Johnson) und seitdem mindestens zwei Wochen vergangen sind.

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Wieso gibt es nun mehr Fälle?

Einen hundertprozentigen Schutz gibt es bei keiner Impfung, auch nicht bei der Corona-Impfung. Darauf haben die Experten von Anfang an hingewiesen.

Laut jüngstem RKI-Bericht (vom 21. Oktober 2021) waren bis zum 19. Oktober 69 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens einmal und 66 Prozent vollständig geimpft. Es sind somit immer mehr Menschen geimpft. Und daher gilt: Je mehr Menschen geimpft sind, desto öfter gibt es relativ gesehen auch Impfdurchbrüche.

Wieso kommt es zu Impfdurchbrüchen?

Dafür gibt es vielfältige Gründe. Manche Menschen haben zum Beispiel ohnehin ein schwaches Immunsystem, Krebspatienten etwa oder ältere Menschen. Dazu kommt, dass inzwischen Mutationen des Virus aufgetaucht sind. Die Impfstoffe sind zwar auch gegen aggressive Mutationen wie die Delta-Variante wirksam, aber nun mal etwas weniger.

Und schließlich ist es so, dass bei manchen, die schon vor längerer Zeit geimpft wurden, die Wirksamkeit des Vakzins nachlässt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat daher kürzlich eine Corona-Auffrischungsimpfung, den so genannten Booster, für Menschen ab 70 Jahren empfohlen. Auch viele andere Geimpfte können ihren Schutz auffrischen lassen.

Muss man sich Sorgen machen?

Nein. Das RKI betont, dass Impfdurchbrüche kein Zeichen dafür sind, dass die Vakzine nicht wirken. Geimpfte haben laut Experten immer noch ein deutlich geringeres Risiko, zu erkranken oder gar zu sterben. Wer sich trotzdem infiziert, bei dem verläuft die Krankheit zudem in aller Regel deutlich milder.

Tatsächlich müssen sich vor allem diejenigen Sorgen machen, die bislang noch nicht geimpft wurden. Patienten mit schweren und tödlichen Corona-Verläufen sind nämlich weiterhin in fast allen Fällen ungeimpft.

Da derzeit insgesamt die Inzidenz wieder deutlich steigt, wird auch das Risiko größer, sich anzustecken.