Eine Intensivschwester betreut einen Patienten in einem der Behandlungszimmer (Symbolbild). Foto: dpa/Jens Büttner

Im Südwesten steht das Gesundheitswesen wegen der Corona-Pandemie unter Druck. Um Abhilfe zu schaffen, könnten Pflegekräfte vorübergehend aus dem Ruhestand zurückkehren und das System stützen.

Stuttgart - Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Corona will personelle Engpässe an Kliniken und Pflegeeinrichtungen lindern, indem sie für eine Rückkehr von Fachkräften aus dem Ruhestand wirbt. „Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Studierende mit Fachkenntnissen und weitere Freiwillige, insbesondere im Gesundheits- und Pflegebereich sind aufgerufen, sich zu melden“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung vom Donnerstag.

Den Angaben zufolge stehen dazu zwei Plattformen zur Verfügung. Zum einen handelt es sich um „IZ Med“ der Landesärztekammer und zum anderen um „#pflegereserve“.

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) bedankte sich im Namen der Arbeitsgemeinschaft bei den Fachkräften. „Nur weil jeder von Ihnen einen so großartigen Beitrag geleistet hat, ist es uns in Baden-Württemberg gelungen, dass unser Gesundheitswesens nicht zusammengebrochen ist.“

Lucha ruft zur Unterstützung auf

Weitere Anstrengungen seien jedoch notwendig. Vor allem die laufende Impfkampagne müsse nun weiter vorangebracht werden. Dazu brauche es mehr Personal. Viele Pflegekräfte, die aktuell nicht in der Pflege arbeiten, hätten das Land bereits während voriger Corona-Wellen unterstützt und in Kliniken sowie stationären und ambulanten Einrichtungen ausgeholfen.

„Mit Blick auf die nun schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante wende ich mich erneut an die Menschen im Land und bitte sie um Unterstützung unserer medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Wir brauchen zusätzliche Fachkräfte aus dem pflegerischen Bereich“, wird Lucha in der Mitteilung zitiert. Auch Personen mit hauswirtschaftlicher Erfahrung und Freiwillige, die etwa in der Kantine helfen können, seien willkommen.

Die AG Corona ist Anfang 2020 in Baden-Württemberg erstmals zusammengetreten. Mitglieder sind neben dem Gesundheitsministerium unter anderem auch kommunale Landesverbände, die Kassenärztliche Vereinigung, die baden-württembergische Krankenhausgesellschaft, die Ärzte- und Apothekerschaft und Krankenkassen.