Thomas Mertens ist der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko). (Archivbild) Foto: dpa/Kay Nietfeld

Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Stiko-Chef Thomas Mertens wollen ihre Kommunikation über das Coronavirus besser abstimmen und gründen dafür die „Pandemie-AG“.

Nach Kritik an uneinheitlichen Äußerungen soll die Kommunikation zu Corona-Impfungen besser abgestimmt werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, beschlossen dazu die Einrichtung einer Pandemie-Arbeitsgruppe innerhalb der Stiko, wie beide Seiten am Donnerstag informierten.

Diese solle bereits in der Phase der Diskussion und Beratung zu einer neuen Impfempfehlung eine kontinuierliche Kommunikation mit dem Ministerium gewährleisten. Verlautbarungen zu Impfungen und Impfempfehlungen zu Covid-19 würden dann „in Abstimmung mit der Pandemie-AG“ erfolgen. Zugleich bleibe die Unabhängigkeit der Stiko davon unberührt.

Uneinheitliche Empfehlung für zweite Booster-Impfung

Aufgrund von teils gegensätzlicher öffentlicher Äußerungen hatte es immer wieder Kritik gegeben, zuletzt in Zusammenhang mit vierten Impfungen. Lauterbach riet zu zweiten Auffrischimpfungen nach Rücksprache mit dem Arzt auf breiterer Front - nicht nur bei Älteren ab 60 oder 70 Jahren. Mertens wandte sich gegen breite Viertimpfungen auch für die Jüngeren. Die Stiko empfiehlt diese bisher erst ab 70 Jahren und für bestimmte Risikogruppen. An dem Gremium war wiederholt auch Kritik laut geworden, in der akuten Krise nicht schnell genug zu agieren.

In die Pandemie-AG sollen der Vereinbarung gemäß einige externe Experten aufgenommen werden. Sie soll sich bald konstituieren. Lauterbach erklärte, mit der Schaffung der AG bei gleichzeitiger Aufnahme weiterer externer Experten erhöhe sich erneut die Qualität der Impfempfehlung in Deutschland. Dies sei bei der Vorbereitung neuer Impfkampagnen und der Zulassung neuer Impfstoffe ein wichtiger Zugewinn für die öffentliche Gesundheit.