Nach Aussagen des Experten seien die Folgen der Pandemie für Kinder belastend. Foto: dpa/Jens Büttner

Schule, Freunde treffen usw.: Die Corona-Pandemie trifft die Kinder im Land schwer. Nach Aussagen eines Experten sei für viele ein Lockdown belastender als das Virus.

Berlin - Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, sieht Kinder und Jugendliche durch Folgen der Pandemie-Situation beeinträchtigt. „Für die weitaus meisten Kinder sind die sekundären Krankheitsfolgen, nämlich die psychische Belastung durch Lockdown-Maßnahmen, ungleich belastender als die Erkrankung selbst“, sagte er am Donnerstag in Berlin.

Derzeit müssten nur sehr wenige Kinder in Deutschland wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden - was eine „beruhigende Nachricht“ sei, so Dötsch. Man könne allerdings auf Grundlage der bisherigen Daten nicht ausschließen, dass auch ein geringer Anteil von Kindern und Jugendlichen von Langzeitfolgen der Krankheit (Long Covid) betroffen sein könnte.

Tenenbaum betont Wichtigkeit von guten Hygienekonzepten

Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Tobias Tenenbaum, betonte die Relevanz von guten Hygienekonzepten und angemessenen Teststrategien an den Schulen. Da Antigen-Schnelltests bei Kindern weniger zuverlässig als bei Erwachsenen seien, ergäben PCR-Pooltests am meisten Sinn. Bei diesen werden die Proben einer Klasse gemeinsam im Labor auf Erbmaterial des Virus untersucht. Wenn der Pool positiv ist, wird individuell nachgetestet.