Die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, äußert sich zur Corona-Lage. Foto: dpa/ /Martin Schutt

Amtsärzte in Deutschland fordern einen kurzen und harten Lockdown. An Lockerungsschritten wie im Saarland regt sich Kritik – angesichts der aktuellen Infektionszahlen.

Berlin - Die Amtsärzte in Deutschland plädieren in der aktuellen Phase der Corona-Pandemie für „einen kurzen, aber harten Lockdown“. „Es bringt nichts, bei einer dritten Welle in steigende Infektionszahlen hinein zu öffnen, wie es derzeit im Saarland geschieht“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Erst wenn die Inzidenz wieder niedrig sei, könnten die Gesundheitsämter Infektionsketten nachverfolgen. Dann seien schrittweise Testkonzepte und digitale Kontaktnachverfolgung möglich.

Verwirrung um „Brücken-Lockdown“

Den Vorschlag eines „Brücken-Lockdowns“ des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) bezeichnete Teichert als „bislang sehr unpräzise“. „Mir ist nicht klar, was er genau meint“, sagte sie den Funke-Zeitungen. Insgesamt seien weniger Ausnahmen und mehr Einheitlichkeit bei den Maßnahmen in Deutschland nötig. „Viele nehmen die Corona-Regeln nicht mehr ernst, weil sie nicht mehr überblicken, was wo gilt“, kritisierte sie. „Das ist ein Problem im Kampf gegen die Pandemie.“