Testzentren berichteten von einem leichten Rückgang der Besucherzahlen, seitdem die Corona-Tests kostenpflichtig sind. Foto: Robert Michael/dpa

Die Gratis-Bürgertests sind abgeschafft. Doch es gibt einige Ausnahmefälle. Welche Gruppen darunter fallen – und welche Nachweise sie vorweisen müssen.

Berlin - Das Bundesgesundheitsministerium hat die seit Montag geltende Kostenpflicht bei Corona-Tests verteidigt. Jeder habe die Möglichkeit gehabt, sich zu schützen und sich impfen zu lassen, sagte eine Sprecherin von Minister Jens Spahn (CDU). Man könne nicht mehr erwarten, dass die Bürgertests auf Kosten der Allgemeinheit angeboten würden. Der Minister hatte am Wochenende von einer „Fairness vor dem Steuerzahler“ gesprochen.

In Berlin dürfen sich Bedürftige weiterhin kostenlos testen lassen

Aber es gibt Ausnahmen. Gratis bleiben die Antigen-Schnelltests für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12. Noch bis Jahresende gibt es auch für 12- bis 17-Jährige die kostenlosen Tests, ebenso für Schwangere und Stillende für eine Übergangszeit bis zum 10. Dezember. Denn für sie war die Impfempfehlung erst spät erteilt worden. Auch Auslandsstudenten, die mit einem hier nicht anerkannten Vakzin geimpft wurden, können sich kostenlos testen lassen. Als Nachweise werden Personalausweise, ärztliche Atteste oder Mutterpässe verlangt. Für Berlin kündigte Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) an, dass für Bedürftige – also Bezieher von Transferleistungen – die Tests kostenlos bleiben: „Weil wir sagen, es gibt eben Personenkreise, für die 12 oder 15 Euro sehr viel sind.“

Zahl der Tests auf dem Wasen fast gleich geblieben

Testzentren wie das der Theatro-GmbH in Ulm berichteten am Montag von „einem leichten Rückgang“ der Besucherzahlen. Das sei zu erwarten gewesen, sagte Theatro-Chef Mario Schneider. Unverständnis hätten Kunden allenfalls über die mangelhafte Kommunikation der Regierung zu den Ausnahmen geäußert. Anna Wertenauer vom Testzentrum auf dem Stuttgarter Wasen sagte, dass die Zahl der Tests Montag „fast gleich“ geblieben sei. Nur ein Selbstzahler, der geimpft ist und einen Test vorsorglich nach einem Kontakt wollte, habe sich verärgert gezeigt.