Frankfurter Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse zu Omikron zusammen mit einem Team der britischen University of Kent. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Forscher aus Frankfurt haben eine mögliche Erklärung dafür gefunden, warum die Coronavariante Omikron in der Regel milder verläuft als Delta.

Frankfurt/Main/Canterbury - Frankfurter Forscher haben eine mögliche Ursache für mildere Krankheitsverläufe bei der Omikron-Variante des Corona-Virus identifiziert. In Zellversuchen habe sich gezeigt, dass Omikron im Vergleich zur Vorgänger-Variante Delta besonders empfindlich gegenüber der sogenannten Interferon-Antwort des Menschen sei, teilte das Uniklinikum in Frankfurt am Montag mit. Interferone sind Teil des Immunsystems.

Die Frankfurter Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse zusammen mit einem Team von der britischen University of Kent im Fachblatt „Cell Research“. „Offenbar kann Omikron im Gegensatz zu Delta nicht verhindern, dass die befallenen Zellen Interferon produzieren und ausschütten“, sagte Martin Michaelis von der School of Bioscience der University of Kent laut Mitteilung.

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Von Viren befallene Zellen bilden bestimmte Interferone. Das sind vereinfacht gesagt Botenstoffe, die unter anderem andere Zellen über den Eindringling informieren. Interferone sind wichtig für die unspezifische Immunantwort - also eine sehr schnelle, wenn auch weniger spezifische Reaktion des Immunsystems gegen einen Erreger.

Die unspezifische Immunantwort ist zu unterschieden von der spezifischen Immunantwort, deren Aufbau mehr Zeit braucht. Dabei werden unter anderem passgenaue Antikörper gegen den Erreger gebildet.