Bei einem Schnelltest (Symbolbild). Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Corona-Schnellteststellen in Böblingen müssen sich auf Kontrollen einstellen, wie das Landratsamt erklärt. Die Behörde will so manchem Hinweis aus der Bevölkerung nachgehen. Was dahinter steckt.

Böblingen - Die rund 80 Corona-Schnellteststellen im Kreis Böblingen müssen sich auf unangemeldete Kontrollen einstellen. Sie sollen in der nächsten Woche starten, wie das Landratsamt am Dienstag mitteilte. Es gebe den einen oder anderen Hinweis aus der Bevölkerung.

„Nicht überall läuft es, wie es soll“, wurde die Leiterin des Gesundheitsamtes Anna Leher in einer Mitteilung zitiert. Die Anforderungen an die Teststellen habe das Land in einer Allgemeinverfügung klar geregelt, aber sie würden nicht immer so eingehalten, wie man das erwarten würde. Konkret geht es beispielsweise um Verstöße gegen Hygienerichtlinien oder auch gegen Datenschutzvorgaben. „Es werden uns Fälle berichtet, wo Testbescheinigung ohne Eintrag eines Datums herausgegeben werden, damit sie auch später genutzt werden können.“

Fehlende Schutzkleidung und unkoordinierte Terminvergabe

Oder die in der Allgemeinverfügung geforderten Anforderungen an Räumlichkeiten und Infrastruktur einer Teststelle seien nicht erfüllt. Das wären beispielsweise fehlende Abstandsmarkierungen, eine unkoordinierte Terminvergabe, fehlende Schutzkleidung und ein schlechtes Lüftungskonzept bis hin zu gänzlich falschem Testgebaren. Leher sagte: „Gerade jetzt, wo wir mehr und mehr lockern können, kommt dem Instrument der Testung eine immer wichtigere Rolle zu.“

Die relativ geringen Anforderungen für die Zulassung solcher Teststationen hatte in den vergangenen Wochen zu einer schnell wachsenden Zahl neuer solcher Einrichtungen in ganz Deutschland geführt. Der Bund überweist den Testzentren 18 Euro pro durchgeführtem Antigen-Schnelltest. Nun aber gibt es Berichte über möglichen Abrechnungsbetrug bei den sogenannten Corona-Bürgertests.