Dieses Jahr findet das Comedy-Festival zum 20. Mal statt – laut Organisatoren mit dem bisher besten Line-up. Zuvor geben sich im Alten Amtsgericht die Hochkaräter das Mikro in die Hand.
Die Zeiten sind ernst, umso besser, wenn es ab und zu mal etwas zu Lachen gibt. In Böblingen geht man dafür nicht in den Keller, sondern zu den Kultourmachern vom Alten Amtsgericht.
Der Verein veranstaltet regelmäßig Kleinkunstabende auf dem Schlossberg, vor allem aber organisiert er in diesem Jahr zum bereits 20. Mal sein Comedy-Festival. Aus diesem Anlass erwartet das Publikum in der Böblinger Kongresshalle am 21. Dezember ein Gala-Abend mit hochkarätigen Gästen.
Superlativ zum Jubiläum
„Das ist das beste Line-Up, das wir je hatten“, sagt Festivalleiter Gerhard Gamp. Tatsächlich haben die Organisatoren einige große Namen auf dem Programm – wobei Mirja Regensburg derzeit wohl der bekannteste sein dürfte. Mit ihrer Stand-up-Comedy schaffte sie im Dezember 2022, was noch zuvor noch nie eine Frau geschafft hatte: Sie gewann die „Böblinger Mechthild“. Damit ist sie die erste und zugleich wohl auch letzte mit diesem Kleinkunstpreis ausgezeichnete Künstlerin, denn seit vergangenem Jahr wird das Comedy-Festival nicht mehr als Wettkampf, sondern als Gala ausgerichtet.
Mirja Regensburg füllt mittlerweile große Hallen
Es ist sieben Jahre her, seit Mirja Regensburg erstmals vor knapp 100 Zuschauern im restlos ausverkauften Theatersaal des Alten Amtsgerichts aufgetreten war. Seitdem ist viel passiert und sie füllt mittlerweile große Hallen mit ihren Auftritten.
Auch Lars Reichow war vor rund 20 Jahren erstmals im Alten Amtsgericht aufgetreten. Der vielfach ausgezeichnete Musik- und Politkabarettist zählt heute zu den bekanntesten Künstlern seiner Zunft. Für Aufsehen sorgte er, als 2023 nach einer Schimpftirade gegen die AfD in der Fastnachtssendung „Mainz bleibt Mainz“ ein AfD-Kreisrat Strafanzeige gegen ihn erstattete. Die Staatsanwaltschaft Mainz lehnte ein Ermittlungsverfahren mit Verweis auf die Kunst- und Meinungsfreiheit ab – allerdings lud das ZDF Reichow, nachdem er zehn Jahren in Folge den Büttenredner gegeben hatte, in diesem Jahr nicht mehr zu „Mainz bleibt Mainz“ ein.
Noch nie im Alten Amtsgericht auf der Bühne stand Helge Thun – und das, obwohl er von Tübingen einen denkbar kurzen Anfahrtsweg hätte. „Irgendwie hat es nie geklappt“, sagt Gerhard Gamp. Umso mehr freue er sich, dass der Zauberer- und Impro-Comedy-Künstler jetzt endlich bei den „Kultourmachern“ zu Gast sein werde.
Als Moderator durch den Abend führen wird Sascha Korf, der „Mechthild“-Gewinner von 2018. Das Improvisationstalent aus Köln zeigt bei seinen Auftritten eindrucksvoll, warum sich sein Genre Stand-up-Comedy nennt. Aus dem Stand heraus fabuliert er aus zugerufenen Stichworten die aberwitzigsten Geschichten.
Für die musikalische Unterhaltung haben die Kultourmacher das Damenquartett Schöne Mannheims engagiert. „Sie werden uns ein spezielles Weihnachtsprogramm präsentieren“, verrät Gerhard Gamp.
Wiedersehen mit Publikumslieblingen
Der Vorverkauf hat bereits begonnen, aber noch sind es drei Monate bis zum Comedy-Festival. In der Zwischenzeit ist im Alten Amtsgericht auf dem Schlossberg einiges geboten. Nach dem ausverkauften Zauber-Comedy-Auftakt mit Christian de la Motte vor zwei Wochen steht an diesem Mittwoch mit Lutz von Rosenberg Lipinsky ein Kabarettauftritt zu politischen Themen wie Energie, Digitalisierung, Klima, oder Bildung auf dem Programm.
Bei den folgenden Terminen gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit Publikumslieblingen wie Hans Gerzlich (9. Oktober), Stefan Waghubinger (23. Oktober) und Jens Neutag (20. November). Eine Neuerung erwartet die Gäste mit einem Comedy-Slam am 4. Dezember: Vier Nachwuchstalente und ein Moderator treten hier in einem humorvollen Dichterwettstreit gegeneinander an.
Mehr Infos unter www.diekultourmacher.de