Das Riesenrad bleibt noch bis 8. September in Ludwigsburg. Foto: Werner Kuhnle

Nach dem Brand eines Riesenrades auf einem Festival nahe Leipzig: Wie wird mit dem Thema beim Riesenrad in Ludwigsburg umgegangen?

Es sind schockierende Bilder, die vom Highfield-Festival nahe Leipzig zu sehen waren: Dort waren am Samstagabend zwei Gondeln eines Riesenrades in Brand geraten. Flammen und Rauch waren am Nachthimmel zu sehen. Zum Glück waren die betroffenen Gondeln nicht besetzt, dennoch wurden mehrere Menschen verletzt.

Blickt man in Ludwigsburg mit besonderer Betroffenheit auf die Geschehnisse? Immerhin ist man „Riesenrad-Stadt“ auf Zeit. Seit März und noch bis 8. September steht mit dem City-Star zum zweiten Mal das größte portable Riesenrad der Welt auf der Bärenwiese.

Eine Horrorvorstellung, wenn eine Gondel plötzlich brennen würde. Foto: Werner Kuhnle

Dort ist drei Tage nach dem Unglück nahe Leipzig nicht gerade viel los, was aber an anderen Nachmittagen unter der Woche mit leichter Bewölkung nicht anders ist. Ein älterer Herr spaziert mit Frau und Enkeln fröhlich strahlend auf das Riesenrad zu und sagt: „Ja, von dem Unglück haben wir in den Nachrichten gehört. Aber passieren kann immer was. Wir haben uns die Fahrt für heute vorgenommen, jetzt machen wir das auch.“

Die Nachricht von dem Brand „hat uns richtig schockiert“

Einen Besucher-Rückgang könne er zum jetzigen Zeitpunkt aber auch noch gar nicht feststellen, sagt Sebastian Göbel, Geschäftsführer von der Firma Göbel-Worms, zu der der City-Star und andere Riesenräder gehören. Die Nachricht von dem Brand „hat uns richtig schockiert“, sagt Sebastian Göbel. „Ich habe zuvor noch nie ein brennendes Riesenrad gesehen. Das ist eine absolute Horrorvorstellung, das darf nicht passieren.“

Als nächstes kam die große Frage: „Wie kann so etwas überhaupt passieren?“ Und wie kann man es verhindern? Inzwischen kam heraus, dass beim Highfield-Festival das Feuer wohl durch Fahrlässigkeit verursacht wurde. Unter dem Riesenrad befindliches Material war in Brand geraten, womöglich durch eine weggeschnipste Zigarette. Das Feuer griff dann erst auf eine und schließlich auf eine weitere Gondel über.

„Wir haben unter dem Rad nichts gelagert“, betont Göbel. „Dennoch haben wir gleich nochmals nachgeschaut. Auch nach den Feuerlöschern, die an mehreren Stellen griffbereit sind.“ Auch die Mitarbeiter wurden einmal mehr für das Thema Brandschutz sensibilisiert. Der Riesenrad-Betreiber glaubt, dass das in Zukunft noch mehr in den Fokus rücken wird.

Davon geht auch Michael Scholz aus. Er ist Gesellschafter der Ludwigsburger Agentur Eventstifter, die als örtlicher Veranstalter des Riesenrades agiert. „Das Unglück vom Highfield-Festival wird Konsequenzen für jedes Riesenrad, für jedes Fahrgeschäft auf der Kirmes haben.“ Sorgen um das Ludwigsburger Riesenrad macht sich Michael Scholz allerdings nicht. Der TÜV sei zweimal da gewesen, auch sonst sei alles in Ordnung.

Wer sich gewundert hat, dass das Riesenrad an seinem eigentlich freien Montag abends ein paar Runden drehte: Das war ein Test. Wegen des Ludwigsburger Stromausfalls vom frühen Montagmorgen haben die Betriebsleiter Sabrina Anderl und Sascha Navicke noch einen Testlauf gestartet: Alles im grünen Bereich.

Der City-Star ist noch knapp drei Wochen auf der Bärenwiese. Danach geht es für ein kurzes Gastspiel nach Landau in der Pfalz, ehe das Riesenrad wieder im Londoner Hydepark aufgebaut wird. Eine Rückkehr nach Ludwigsburg ist nicht ausgeschlossen.