Der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis: „Dieser Abschluss hat Signalwirkung über die Branche hinaus.“ Foto: dpa/Monika Skolimowska

Wohl nie war eine geräuschlose Tarifeinigung in der Chemiebranche so bedeutsam wie in dieser Krise. Dies ist beispielgebend auch für die Metall- und Elektroindustrie, meint Matthias Schiermeyer.

Vorreiter wollen die Chemietarifparteien sein – zeigen, dass sich die Energiekrise besser im Konsens bewältigen lässt. Zugleich wollen sie die Beschäftigten unterstützen – „nicht Weltmeister im Fordern, sondern Champions-League-Sieger bei den Ergebnissen sein“, wie der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Ralf Sikorski, zu sagen pflegt. Und obwohl sie ihre Vorbildrolle ganz allgemein verstanden wissen wollen, ist doch klar, wer vor allem gemeint ist: Seht her, IG Metall und Gesamtmetall, so geht das – ohne langes Gezerfe um ein Angebot und ohne Streiktag einigen wir uns und bewahren den Wirtschaftsstandort vor Schaden. So in etwa lautet die kaum verklausulierte Botschaft.