Viele Reisende sind von den derzeit langen Wartezeiten an den Flughäfen und Schwierigkeiten in der Abfertigung überrascht. Foto: imago//Ying Tang

Für viele ist es der erste Urlaub nach der Corona-Krise. Doch aus dem Traum wird immer öfter ein Albtraum. Die Flughäfen haben viel zu wenig Mitarbeiter. Sieben Tipps, wie Sie selbst für einen möglichst entspannten Flug sorgen.

Der Wiederanlauf des Flugverkehrs führt zu chaotischen Zuständen an den Flughäfen. Mitarbeiter haben sich in der Pandemie neue Jobs gesucht. Airlines streichen Flüge. Für viele Reisenden kommt das überraschend. „Dadurch kommt es leider erst recht zu Verzögerungen“, sagt Marija Linnhoff, Chefin eines Reisebüroverbands. Was können Gäste selbst für einen entspannten Start in den Urlaub tun?

1 Bei der Flugbuchung

Viel Zeit beim Umsteigen vom Zug ins Flugzeug einplanen, knappe Umsteigeverbindungen und späte Tagesrandverbindungen meiden. Lieber einen teureren Nonstop-Flug als einen günstigeren Umsteigeflug nehmen. Bei der Airline sowie im Reisebüro die eigene Handynummer hinterlassen. Bei Pauschalreisen gilt das auch für den Reiseveranstalter. Möglichst feste Sitzplätze buchen, auch wenn es extra kostet. Flug mit Rundreise oder Hotel oder Kreuzfahrt als Pauschale buchen, weil dann der Veranstalter nur die ganze Reise stornieren kann und man nicht auf einer teuren Studienreise sitzen bleibt, zu der man nicht hinkommt.

2 Eine Woche vor dem Flug

In der Woche vor dem Abflug kann es nicht schaden, auf der Webseite der Fluggesellschaft den Status des Flugs zu checken. Marija Linnhoff empfiehlt, auch die Einreisebestimmungen, Corona-Testpflicht und Impfstatus rechtzeitig zu überprüfen. Bei Fernreisen gibt es immer noch zahlreiche Pandemieregeln, die von den Airlines bereits vor dem Abflug überprüft werden müssen. Neuerdings kommt beim Impfstatus doppelt Geimpfter ein Risiko hinzu: Ihr Status gilt EU-weit nur 270 Tage lang. Bei geboosterten Personen gilt der Impfstatus dagegen unbegrenzt.

3 Zwei Tage vor Abflug

Fachleute raten, den Online-Check-in zu nutzen. Das funktioniert in aller Regel ab dem Vortag, bei einigen Airlines sogar 48 Stunden vor Abflug. Manche Fluglinien bieten außerdem einen Vorabend-Check-in an, bei dem auch das Gepäck schon einen Tag vor Abflug am Flughafen aufgegeben werden kann, zum Beispiel bei Lufthansa ab 23 Stunden vor Abflug. Bei Condor gibt es derzeit am Wochenende in Frankfurt und Düsseldorf sogar einen kostenfreien Vorabend-Check-in. Es hilft, wenn die Fluggesellschaft ein sogenanntes Priority-Paket für einen schnelleren Check-in, „Priority Lane“ und Boarding anbietet – wie beispielsweise Condor ab 14,99 Euro. Passagiere mit einem Frequent-Flyer-Status sollten unbedingt prüfen, ob sie ein Anrecht auf Check-in an besonderen Schaltern und auf Schnellabfertigung (Fast Lanes) bei der Sicherheitskontrolle haben.

4 Zuhause beim Packen

Tourismusexpertin Linnhoff rät, den Koffer deutlich zu markieren – zum Beispiel mit einem Geschenkband oder Aufkleber. Man sollte so wenig Handgepäck wie möglich mitnehmen und Beutel mit Flüssigkeiten und Kosmetika sowie elektrische Geräte im Aufgabegepäck transportieren. Bei dem aktuellen Chaos tut sich selbst etwas Gutes, wer sich vorab auf den Internetseiten von Flughafen und Airline über den richtigen Schalter informiert und Reisepass oder Personalausweis samt ausgedruckten Reiseunterlagen und Bordkarten zentral aufbewahrt, um alles schnell bei einem Schalter-Check-in bereitzuhalten.

5 Beim Einchecken im Flughafen

Generell sollten sich Reisende noch früher am Flughafen einfinden als sonst, mindestens zweieinhalb bis drei Stunden vor Abflug, empfiehlt Melanie Gebhardt, die Leiterin des Sicherheits- und Krisenmanagements bei DER-Touristik. Bisweilen reicht selbst das nicht. Die Internetseiten der Flughäfen geben Aufschluss darüber, wie viele Stunden vorher die Fluggäste dort sein sollten. Falls Check-in-Automaten angeboten werden, sollte man sie unbedingt nutzen.

6 Gleich nach dem Einchecken

Wichtig: Nach Check-in und Gepäckaufgabe heißt es, sofort durch die Sicherheitskontrolle zu gehen. Denn dort entstehen aktuell die größten Verzögerungen. Die Sicherheitskontrolle beschleunigt, wer bereits vorher die Hosentaschen leert und Schlüssel, Geldbörse und Kleingeld in Jacke oder Handtasche steckt. Die Jacke zieht man dann bereits vor der Kontrolle aus.

7 Nach der Sicherheitskontrolle

Auch wenn links und rechts die Duty-free-Shops locken: Besser ist es momentan, sofort zum Abfertigungsgate zu gehen. Dabei achtet der erfahrene Reisende auf die Monitore, an denen die Gates genannt sind. Zwischen Check-in und Boarding kann sich derzeit schon noch einmal das Abfertigungsgate ändern. Am Gate achtet man auf die Durchsagen des Abfertigungspersonals, wer zuerst an Bord darf.