Jetzt ist Manuel Hagel zum Spitzenkandidaten der CDU für die Landtagswahl 2026 gewählt. Bis jetzt präsentiert sich der 37-Jährige aber nur als Marketing-Produkt.
Ostern ist vorbei, aber die CDU lockt die Wählerschaft weiterhin mit einem bunt bemalten Überraschungsei, von dem man nur weiß, dass Manuel Hagel darin hockt. Was der 37-Jährige aus Ehingen an der Donau im Angebot hat, bleibt ungewiss. Im Zweifel ist es CDU-Mainstream, damit eckt er am wenigsten an. Die Rede zu seiner formellen Wahl zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Frühjahr 2026 fiel ein weiteres Mal vage aus. Er bot seiner Partei viel Gefühliges – vom „ganz speziellen baden-württembergischen Lebensgefühl“ bis zu den „unschuldigen Kinderaugen auf der Krebsstation“. Doch was bedeutet es, wenn er regieren will „mit Klarheit im Kopf, Feuer im Herzen und dem festen Willen, Gutes zu schaffen“? Hagel hielt eine allzu konstruierte Rede, in der sich als Freund des Futur II bekannte, dessen grammatikalische Anwendung auf die vollendete Zukunft zielt. Er wollte damit auf besonders schlaue Weise seinen Gestaltungswillen kundtun, so etwa in dem Sinn: „Wir werden die Welt gerettet haben.“ Leider brachte er sodann die Futur-II-Konstruktion selbst nicht korrekt über die Lippen. Das ist nicht schlimm, passiert aber, wenn man als mehr erscheinen möchte, als man ist.
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