Lieber Lachs oder Lyoner? Im Eiscafé Marmolada in Fellbach gibt es Eis in verschiedenen Geschmackssorten auch für Hunde. Foto: Gottfried Stoppel

Ab und zu mal ein Eis schlecken hilft Kindern und Erwachsenen über die heißen Tage. Aber auch Hunden kann das schmecken, deshalb hat jetzt auch ein Eiscafé in Fellbach das auf die Karte genommen.

Als „Hundstage“ bezeichnet man landläufig die heißesten Wochen des Jahres, die üblicherweise zwischen Ende Juli und Ende August liegen. Der Klimawandel ist schuld daran, dass Temperaturen deutlich über 30 Grad uns nun manchmal auch schon im Juni kräftig einheizen. Kühle Getränke und gerne öfters mal ein Eis helfen, sich ein wenig Linderung zu verschaffen und die Hitze zu versüßen. Der Besuch an der Eisdiele ist in dieser Zeit nicht nur für Kinder ein Höhepunkt des Tages.

Spezielle Zutaten für das Hunde-Eis

Und was dem Menschen guttut, kann dessen bestem Gefährten nicht schaden: „Wir haben schon länger immer mal wieder beobachtet, dass Kunden ihrem Hund ab und zu mal eine Kugel Eis spendieren“, sagt Patrizia de Lazzer, die das Eiscafé Marmolada in Fellbach führt. Ob Vanille oder Schokolade – was Herrchen und Frauchen schmeckt, kann für den Hund nicht schlecht sein. Patrizia de Lazzer ist selbst langjährige Hundebesitzerin, und ihr ist natürlich klar, dass der im „Gelati“ enthaltene Zucker und auch Milch und Sahne nicht gerade ideale Zutaten für Vierbeiners Speisezettel sind.

Im vergangenen Jahr erfuhr Patrizia de Lazzer dann von einem befreundeten Eismacher aus Birkenfeld in Rheinland-Pfalz, dass er ein spezielles Eis für Hunde entwickelt hatte. „Dog-Gelato“ enthält hochwertige Zutaten, die Hunden schmecken und die sie gut vertragen. Ob mit Leberwurst, Lachs oder Lyoner, wenn der Deckel vom Becher – er kostet 3,90 Euro – gezogen wird, sind Fiffi und Co. nicht mehr zu halten. „Ich habe noch keinen Hund erlebt, dem das nicht geschmeckt hätte“, erzählt Patrizia de Lazzer. Sie selbst könnte solch ein Hunde-Eis eigentlich auch herstellen, mag ihre Eismaschine aber nicht mit Wurst oder gar Fisch in Berührung bringen.

Informationen gibt es auch auf Facebook

Bei der hauseigenen Eisherstellung im Untergeschoss ihrer Eisdiele arbeitet de Lazzer „von hell nach dunkel“ – sie beginnt also mit Vanille- und Zitroneneis, dann kommen die pastellfarbenen Sorten und am Schluss die dunkle Schokolade. So erspart sie sich einige Putzgänge zwischen den einzelnen Sorten, und die Generalreinigung ist nur einmal pro Herstellungsgang fällig. Über „Dog-Gelato“ kann man sich bereits auf Facebook informieren, an einer Website wird aktuell gearbeitet. Im Netz findet der ganz ambitionierte Hundefreund übrigens auch Rezepte, um das passende Eis für den vierbeinigen Liebling selbst herzustellen.

Wem das zu viel Arbeit ist, der kann Dog-Gelato in Fellbach bei der Eisdiele Marmolada kaufen. Patrizia de Lazzer lagert die Pappbecher, die etwa die Menge von zwei bis drei Kugeln enthalten, in einem getrennten Kühlschrank. Reste bleiben üblicherweise nicht zurück: In Rekordzeit schlecken die Vierbeiner die kühle Köstlichkeit bis auf den letzten Tropfen auf. Eine Eisdielen-Besucherin hat gleich den Mehrwert erkannt: „Wenn ich hier bin und mein Hund unruhig ist, spendiere ich ihm so ein Eis und kann dann selbst ganz entspannt meinen Espresso trinken oder selbst ein Eis genießen“, sagt sie.

Bisher noch keine Werbung gemacht

Der große Verkaufshit ist das Hunde-Eis noch nicht: „Ich habe aber auch überhaupt keine Werbung gemacht, nur ein kleines Plakat im Schaufenster gibt einen Hinweis, dass ich dieses Eis führe“, sagt Patrizia de Lazzer. Doch langsam spricht sich die tierisch gute Delikatesse unter Hundefreunden herum. „Manchmal nehmen Kunden gleich drei oder vier Becher mit und lagern sie daheim im Tiefkühlschrank“, sagt de Lazzer.

Auch Juna ist Eisliebhaberin. Eine Hundesitterin kommt ab und an mit der Mischlingshündin vorbei und verwöhnt sie mit dem kühlen Leckerli. Juna gibt für uns das Fotomodell. Kaum ist die Packung geöffnet, gibt es kein Halten mehr. Ein kleines Mädchen, das eben mit der Oma zum Eisessen kommt, darf gnädigerweise noch an der „neuen“ Eissorte riechen. „Das riecht ja echt voll nach Leberwurst“, staunt die Kleine. Kaum steht der Becher auf dem Boden, fängt Juna gierig an zu schlabbern, und wenige Minuten später ist alles picobello aufgeschleckt. So lassen sich selbst Hundstage gut überstehen. Patrizia de Lazzer serviert Juna ein Leberwursteis.