Max Otte (CDU) ist Bundespräsidentenkandidat der AfD. (Archivbild) Foto: imago images/Bernd Elmenthaler/Bernd Elmenthaler via www.imago-images.de

Max Otte (CDU) bietet an, seine Kandidatur als Bundespräsidentenkandidat der AfD aufzugeben, falls die Unionsparteien einen eigenen Kandidaten nominieren.

Berlin - Werteunion-Chef Max Otte will seine Kandidatur als Bundespräsidentenkandidat der AfD aufgeben, wenn die Unionsparteien einen eigenen Bewerber ins Rennen schicken. In diesem Fall werde er „aus Respekt vor meiner Partei verzichten“, sagte Otte in einem am Mittwoch im Internet verbreiteten Video. Zudem kündigte er an, sich gegen seinen Ausschluss aus der CDU zu Wehr zu setzen. Sein Amt als Vorsitzender der Werteunion will er zunächst ruhen lassen. 

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Otte wies den Vorwurf der CDU-Spitze zurück, dass er sich mit seiner Kandidatur für die AfD parteischädigend verhalte. Seine Bewerbung sehe er vielmehr als „demokratieförderndes Verhalten“, weil sie Gräben zwischen den Parteien überbrücke, sagte er. Er betrachte sich selbst weiter als Christdemokrat. 

Parteipolitische Aktivitäten Ottes ruhen

Zudem werde er sämtliche „parteipolitischen Aktivitäten“ bis nach der Wahl in der Bundesversammlung im Februar ruhen lassen, schrieb Otte in einer Presseerklärung, die von der Werteunion verbreitet wurde. Diese Entscheidung habe er „aus Respekt vor dem Amt des Bundespräsidenten und seiner Würde“ getroffen.

Otte war langjähriges Mitglied der CDU; der CDU-Bundesvorstand entschied am Dienstagabend, dass Otte bis zur Entscheidung eines Parteigerichts über den Fall mit sofortiger Wirkung und bis auf weiteres aus der CDU ausgeschlossen werde. Grund ist, dass er als Kandidat der AfD für das Amt des Bundespräsidenten antritt.

Streit um Parteiausschlussverfahren

Der Gründungsvorsitzende der Werteunion, Alexander Mitsch, forderte die Abwicklung des Vereins. „Nach der Wahl von Friedrich Merz zum CDU-Vorsitzenden sollte sich die Werteunion nun geordnet auflösen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die Mitglieder, die an einer wirtschaftsliberalen und konservativeren Politik interessiert sind, sollten sich verstärkt in der CDU/CSU engagieren.“ Ottes Kandidatur als AfD-Bewerber bezeichnete Mitsch als „inakzeptabel“.

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher verteidigte die Entscheidung, Otte aus der Partei auszuschließen. Wer meine, mit der AfD kooperieren zu müssen, gehöre nicht in die CDU, sagte sie im RBB-Inforadio. Außerdem habe sich Otte gegen den Beschluss der Partei gestellt, bei der Bundespräsidentenwahl Amtsinhaber Frank-Walter  Steinmeier zu unterstützen. Zwischen der CDU und der AfD gebe es eine „Brandmauer“, dies habe Ottes Ausschluss gezeigt, sagte Breher.