Der amtierende Bürgermeister Thomas Winterhalter strebt eine Wiederwahl an, will dabei nicht zuletzt all das umsetzen, was in den vergangenen Jahren vorbereitet wurde.
Der frühere Freiberger Bürgermeister Dirk Schaible verzichtete vor wenigen Monaten auf eine erneute Kandidatur. Ralf Trettner, sein Pendant in Pleidelsheim, will seinen Hut jetzt ebenfalls nicht mehr in den Ring werfen. Anders als seine Kollegen möchte es Thomas Winterhalter nochmal wissen und in Steinheim am 10. November bei den Bürgermeisterwahlen antreten.
Nach acht Jahren auf dem Chefsessel weiß der parteilose Verwaltungsleiter auch um die schwierigen Seiten des Jobs. Jeder Telefonanruf kann eine neue Herausforderung nach sich ziehen oder gar eine Schreckensnachricht bringen wie der Brand einer Geflüchtetenunterkunft gleich zu Anfang seiner Amtszeit. Man müsse zudem Entscheidungen von mitunter großer Tragweite treffen, zum Beispiel, als es um die Evakuierung zweier Pflegeheime beim Hochwasser Anfang Juni ging, sagt Winterhalter. „Das ist mental extrem fordernd“, erklärt er. Aber diese Last sei Teil der Aufgabe. „Man muss mutig sein, um voranzukommen, darf keine Angst haben, Fehler zu machen“, erklärt der zweifache Familienvater.
Der 39-Jährige streicht überdies heraus, dass all das nicht leistbar wäre, wenn man nicht mit Freude bei der Sache sei. Und das sei bei ihm der Fall. Man könne als Bürgermeister gestalten, Projekte anstoßen, kein Tag gleiche dem anderen. Also strebt er eine zwei Amtszeit an, hat sofort zum Bewerbungsstart im August seine Unterlagen abgegeben, lässt nun einen Infoflyer mit seinen Zielen an alle Haushalte verteilen, steigt also voll in den Wahlkampf ein – auch wenn bis dato kein Gegenkandidat in Sicht ist.
Das Motto seiner Kampagne lautet „Jetzt geht’s erst richtig los“. Dieser Slogan bezieht sich darauf, dass die vergangenen Jahre stark von Grundlagenarbeit geprägt waren. So wurde beispielsweise im größeren Stil Personal aufgebaut und Zuständigkeitsbereiche im Rathaus anders zugeschnitten, um gerüstet zu sein für die Herausforderungen der Zukunft. Zudem wurde mit den Planungen für ein neues Rathaus und einer Untersuchung zu allen städtischen Liegenschaften die Weichen gestellt, jetzt in die Bauphase eintreten zu können – speziell in der Stadtmitte. „Wir kommen nun in eine Produktivität rein“, sagt Winterhalter dazu. Inbegriffen ist damit auch die Vision für die bislang brachliegende Kelter, die zu einer Veranstaltungsstätte herausgeputzt werden soll, in der man auch die Bücherei sowie das Urmensch- und das Klostermuseum unterbringen will. Für das alte Rathaus gebe es Überlegungen, dieses nach dem Auszug der Verwaltungsriege ins neue Domizil für eine „öffentliche oder teilöffentliche Nutzung“ freizugeben, sagt Winterhalter. Was mit dem Rathaus in Kleinbottwar passiert, sei noch unklar.
Das gelte auch für das Areal der maroden Blankensteinhalle. „Sie wird so lange genutzt, bis es nicht mehr geht, oder die kulturellen Nutzungen in die Kelter verlegt werden“, sagt er.
Bagger sollen dafür in naher Zukunft in dem Quartier rund um das Schulzentrum anrücken, wo ein nachhaltiges Wärmenetz aufgespannt wird. Rund 700 Haushalte könnten angeschlossen werden, erklärt der Bürgermeister. Zum 1. Januar 2025 wolle man ferner einen Eigenbetrieb Städtebau an den Start bringen, über den Projekte wie die Kelterumgestaltung oder der Wohnungsbau vorangetrieben werden könnten.
Bürger sollen besser informiert werden
Alles Dinge, die Winterhalter gerne weiter begleiten würde, um Steinheim „noch attraktiver zu machen“, wie er sagt. Wobei er einräumt, dass in den vergangenen Jahren nicht alles perfekt gelaufen ist. „Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger besser informieren und sie mitnehmen bei dem einen oder anderen Entscheidungsprozess“, sagt er.