Antonio (links) und Marco Vita sind die Inhaber des Café Vita a Roma. Die Auswahl an Eis kommt gut an bei den Kunden. Foto: Jan Potente

Das Vita a Roma hat in Rommelshausen eröffnet. Vater Antonio Vita und Sohn Marco möchten sich in ihrem Café durch Qualität auszeichnen. Besonders sind vor allem die Pinsa und das Eis.

Es ist der Eröffnungstag. Eine Eissorte fehlt noch, damit die Vitrine voll ist. Gelatiere Maurizio Poloni ist zu Gast und macht spontan noch eine tropische Creme. „Fand ich schon krass“, erinnert sich Marco Vita. Zusammen mit seinem Vater Antonio Vita ist er Inhaber des Café Vita a Roma, dem Nachfolger des Café Merlin in Kernen-Rommelshausen (Rems-Murr-Kreis) . Dessen laufende Kosten waren dem Betreiber-Paar zu hoch geworden .

Antonio und Marco sind zufrieden mit den ersten Wochen. Angeboten werden Frühstück, Mittagstisch, Kaffee, Kuchen und mehr. Pinsa und Eis stechen dabei heraus – Letzteres mit einer ganz besonderen, persönlichen Geschichte.

Selbst produziertes Eis

Mit Eismaschine, Pasteurisator und Schockfroster wird das Eis persönlich hergestellt. Das ist Marcos Job. „Die ersten Tage war ich wirklich jeden Tag sechs Stunden unten im Raum“, erinnert er sich. Aktuell bietet das Café 16 Sorten an. Die Qualität steht im Vordergrund. „Die meisten verwenden Fruchtpaste, künstliche Aromen auch“, erklärt Marco. „Wir verwenden frische Früchte. Da musst du schälen, Zitronen pressen, Erdbeeren putzen. Das kostet viel Zeit.“

Vater und Sohn: Antonio und Marco Vita in ihrem Café Vita a Roma. Foto: Jan Potente

Die Lieblingssorten der Kunden seien Klassiker wie Stracciatella und Vanille. Letzteres wird besonders häufig benötigt, auch für Eiskaffee oder Spaghetti-Eis. Die Lieblingssorten des Machers sind Zitrone, Erdbeere und auch Joghurt. Eine Kugel Eis kostet 1,90 Euro. Die Specials sind 40 Cent teurer, da sie auch in der Produktion teurer sind. Ein Beispiel sind die Pistazien aus Sizilien. Aktuell gibt es Avocado-Zitrone als Special, das auch bei den Leuten ankommt. „Die, die es nehmen, nehmen es nochmal“, berichtet Marco.

Die Verbindung nach Mailand

Antonio ist 53 Jahre alt und belegt mit der beliebten Trattoria „Oi Vita“ in Kernen-Stetten schon seit Jahren fachliche Kompetenz. Teile des zufriedenen Stammpublikums bringe man auch mit nach Rommelshausen. Sohn Marco ist 26 Jahre alt und hat einen ungewöhnlichen Weg hinter sich. Ende vergangenen Jahres beendete er sein Studium der Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie.

Anfang April waren Vater und Sohn extra drei Tage in einer Eisschule in Italien. Möglich gemacht hat das Antonios Cousin, der in Mailand lebt. So wurde auch der Kontakt zu Gelatiere Maurizio Poloni hergestellt, der schon vom Gourmetverlag Gambero Rosso ausgezeichnet wurde. Bei der Eröffnung war Poloni dabei und half mit der Herstellung einer Eissorte aus. Man steht auch weiter in Kontakt.

Mit schon lange bestehender Leidenschaft hat Marco für die Wahl der Kaffeesorte viel herum probiert, „das war ein Kampf“. Ein Espresso kostet 2,30 Euro, der Cappuccino 3,80 Euro. Der Lieblingskuchen der Kunden ist bisher der Karottenkuchen. Auch Fruchtschnitten „gehen gut weg“.

Die Kuchen werden in Beinstein in einer kleinen Backstube produziert. Foto: Jan Potente

Frühstück, Mittagstisch und Pinsa

Das Frühstück wird noch nicht so viel nachgefragt, aber mehr als erwartet. Aufgrund des Mottos „Qualität statt Quantität“ haben sie sich für einen überschaubaren Mittagstisch entschieden. Dazu kommt: „Wir haben nicht so viel Platz wie in der Trattoria, Ofen für die Pinsa und drei Herdplatten“, erklärt Marco. Es gibt zwei Pasta pro Tag, dazu Pinsa und Salat – Gerichte, die man auch in Stetten serviert. Diesen Donnerstag gibt es beispielsweise Rigatoni al Pomodoro für 10,50 Euro.

Es ist die gleiche Qualität, die auch in der Oi Vita angeboten wird. Die Pinsa – eine Art Fladenbrot in länglicher, oval- oder rechteckiger Form, werde auch super angenommen. „Fast an jedem Tisch eigentlich. Ich sehe Pinsa, Pinsa, Pinsa“, erzählt Marco. Eine Margherita kostet 9,80 Euro, Salami 12,20 Euro und Verdure 14,50 Euro. Man hat sich hier am Preis der Pizza in Stetten orientiert, denn „das Gewicht ist gleich, 300 Gramm Teig“, erklärt Antonio.

Die Besucher können auch unter freiem Himmel sitzen. Foto: Jan Potente

Der Bürgermeister ist glücklich

Der Bürgermeister Benedikt Paulowitsch ist „happy, dass wieder Betrieb drin ist, aber auch, wie es geworden ist“. Der Ort des Cafés, zentral in Rommelshausen in den Räumen des Bürgerhauses, ist vorteilhaft. Aus seinem Büro kann er auf das Vita a Roma blicken: „Ich habe es noch nie gesehen, dass niemand hier sitzt.“ Mundpropaganda funktioniere super in Kernen.

Die Inspiration für die Einrichtung war Pinterest, wie Marco erzählt. Die Suchwörter: warmes Café. „Das Wichtigste ist einfach, dass man sich wohlfühlt.“ Das wird mit Pflanzen, Holz und indirektem Licht erreicht. Mit Olivenbäumen bringt man noch ein bisschen mediterranes rein. Auch der Bürgermeister lobt das Raumgefühl sowie die Außenmöbel. Es war ein langer Weg bis dahin. So kamen Holzplatten für die Tische gar erst um sieben Uhr am Eröffnungstag an.

Man soll sich wohlfühlen im Café Vita a Roma. Foto: Jan Potente

Die Öffnungszeiten

Aktuell hat das Vita a Roma dienstags bis sonntags jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Stoßzeiten sind nachmittags, ab etwa 14.30 Uhr. In Zukunft könne man sich auch vorstellen, teilweise abends zu öffnen. Man habe Mitarbeiter aus der Pizzeria mitgenommen. Dazu kommen Aushilfen wie Ferienjobber für die aktuelle Sommerzeit. Die Inhaber packen auch selbst voll mit an.