Will Quadflieg (re.) in seiner berühmtestes Rolle als Faust. Links Gustaf Gründgens als Mephisto. Foto: dpa/Herold

Im Nachlass ihrer Mutter stößt die Autorin Roswitha Quadflieg auf Schriften ihres bekannten Vaters – und entspinnt damit ein fesselndes Gespräch.

Die Frage hat 1968 eine ganze Generation bewegt: „Papa, was hast du eigentlich im Krieg gemacht?“ Viele Väter zogen es allerdings vor zu schweigen, und natürlich haben nicht alle Söhne und Töchter dieses Gespräch gesucht; manchmal will man die Wahrheit lieber nicht wissen. Theoretisch wäre Roswitha Quadflieg (Jahrgang 1949) eine „68erin“, aber in jungen Jahren war sie eher unpolitisch, und später hatte sie nur noch sporadisch Kontakt zum Vater: Will Quadflieg, einer der größten deutschen Schauspieler, hat die Familie verlassen, als sie noch ein Teenager war. Wegen seiner Tourneen glänzte er wohl auch vorher schon größtenteils durch Abwesenheit; 2003 ist er gestorben.