In der fünften Jahreszeit geht es besonders bunt und fröhlich zu. Foto: dpa/Tobias Hase

Für viele Menschen in Deutschland gehört Karneval, Fasching, Fasnet oder Fastnacht zu den Höhepunkten des Jahres. Aber woher kommen die Feierlichkeiten eigentlich?

Die Narren sind wieder los. In vielen Teilen Deutschlands werden Mitte Februar die „närrischen Tage“ zelebriert, bevor am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt und alles erst einmal wieder vorbei ist. Die Feierlichkeiten haben im Bundesgebiet verschiedene Namen: Das meist in ursprünglich katholischen Gebieten veranstaltete Brauchtum heißt im Rheinland Karneval, in Mainz und Umgebung Fastnacht, im schwäbisch-alemannischen Gebiet Fasnet und im bayerisch-österreichischen Raum Fasching.

Seit dem zwölften Jahrhundert ist das Wort „Fastnacht“ im Mittelhochdeutschen bekannt. Das Wort Karneval stammt wahrscheinlich vom Mittellateinischen „carne levare“, was „Fleisch wegnehmen“ bedeutet. Vermutet wird, dass die Feiern neben christlichen Bezügen auch Wurzeln in germanischen und römischen Frühlingsfesten und Fruchtbarkeitskulten haben.

Festlichkeit hat sich kaum verändert

Seit dem 13. und 14. Jahrhundert gehören Gastmähler, Trinkgelage, Reiter- und Tanzspiele zu den Bräuchen der sogenannten Fünften Jahreszeit, die am 11. November beginnt und am Aschermittwoch endet. Kaum verändert hat sich die Art der Festlichkeiten: Mit Tanz, Spiel, Umzügen und Verkleidungen wird in den Tagen vor der Fastenzeit die bestehende Ordnung außer Kraft gesetzt und im Narrengewand verspottet. Hierauf deuten auch die „Gegenregierung“ des Elferrats und die Übergabe der Rathausschlüssel hin.

Zeitkritische und anarchistische Elemente gehören besonders seit der Französischen Revolution zu Sitzungen und Umzügen. Höhepunkte der närrischen Zeit sind Rosenmontag und Veilchendienstag, an dem der Karneval oft feierlich und tränenreich zu Grabe getragen wird.

Die Corona-Pandemie warf in den letzten beiden Jahren auch alle Planungen rund um die närrischen Tage über den Haufen. Sitzungen, Umzüge und andere Veranstaltungen konnten gar nicht stattfinden oder zumindest nur in sehr eingeschränkter Form. Doch es gab auch viele kreative Versuche, die „fünfte Jahreszeit“ trotz Corona nicht ganz ausfallen zu lassen. Umso größer ist bei den meisten Narren die Freude darüber, dass sie in diesem Jahr wieder weitgehend ohne Einschränkungen feiern dürfen.