Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Foto: AFP/THOMAS KIENZLE

Die Vernehmung einer verdächtigen Frau wird sich nach dem Brand in einem Reutlinger Pflegeheim mit drei Toten noch verzögern. Wie ist der Stand der Ermittlungen?

Nach dem Brand in einem Reutlinger Pflegeheim mit drei Toten wird sich die Vernehmung einer verdächtigen und schwer verletzten Frau verzögern. „Das wird sicher noch einige Tage dauern“, sagte ein Sprecher der Polizei in Reutlingen am Donnerstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. „Die Frau ist aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht vernehmungsfähig.“

Die 57 Jahre alte Bewohnerin der sozialpsychiatrischen Einrichtung steht nach dem Feuer am Dienstagabend im Fokus der Ermittlungen. Sie wird in einer Spezialklinik behandelt. Verdächtigt wird sie nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei, weil der Brand ersten Untersuchungen zufolge in ihrem Zimmer ausgebrochen war.

Feuer in einer Wohngruppe des Heimes ausgebrochen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb gegen die Frau wegen Verdachts des dreifachen Mordes und elffachen Mordversuchs. Die Verdächtige sei psychisch krank, ein mögliches Motiv sei noch völlig unklar.

Bei dem Brand waren eine 53-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 73 und 88 Jahren ums Leben gekommen. Das Feuer war in einer von insgesamt vier Wohngruppen des Heimes ausgebrochen. Dort leben jeweils sieben bis acht psychisch kranke Menschen zusammen. Nach Angaben des ärztlichen Leiters handelt es sich um eine Einrichtung der Eingliederungshilfe für Menschen, die über 50 Jahre sind. Sie leben längerfristig dort, sind aber nach Angaben der Stadt vergleichsweise selbstständig.