Bei einem Brand in der Altstadt von Vaihingen an der Enz wurde ein Einfamilienhaus so stark beschädigt, dass es derzeit nicht bewohnt werden kann. Foto: KS-Images.de //Karsten Schmalz

In Vaihingen an der Enz verhindert am Sonntag ein Großaufgebot an Wehrleuten, dass die Flammen auf angrenzende Gebäude übergreifen.

Ausnahmezustand in der Innenstadt von Vaihingen an der Enz: Ein Großaufgebot der Feuerwehr war am Sonntagmittag ausgerückt. In der Keltergasse in der Altstadt stand ein Einfamilienhaus in Flammen. Rasches Handeln war gefragt: Das Feuer drohte aufgrund der engen Bebauung auf die Nachbargebäude überzugreifen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist der Brand wohl in der Küche des entstanden. Dort wurde in einem Topf Öl erhitzt, das so heiß wurde, dass es sich selbst entzündet hat. Als ein 37-Jähriger den Rauch schließlich bemerkte, startete er noch selbst einen Löschversuch, der allerdings fehlgeschlagen ist. Anschließend rettete sich die dreiköpfige Familie ins Freie und wählte den Notruf.

Weitere Wehrleute aus der Region angefordert

Um 10.52 Uhr erreichte der Alarm die Freiwillige Feuerwehr von Vaihingen. Sie rückte mit einer Drehleiter und schwerem Gerät aus. Wegen der Rauchentwicklung und den nahen Nachbargebäuden stellte sich die Situation anfangs als besorgniserregend dar. „Dadurch dass wir das Feuer von mehreren Seiten bekämpft haben, hatten wir es jedoch schnell unter Kontrolle“, sagt Rafael Prellezo von der Vaihinger Wehr, der den Einsatz am Sonntag leitete.

Nicht nur von der Keltergasse, sondern auch von der Grabenstraße aus löschte der Trupp den Brand. Um das zu schaffen, hatten die Vaihinger Wehrleute noch eine zweite Drehleiter in Markgröningen angefordert. Auch die Feuerwehren aus Sersheim und Ludwigsburg wurden hinzugerufen. 86  Wehrleute und 17 Fahrzeuge waren unterm Strich insgesamt im Einsatz, sagt Prellezo. Durch die Zusammenarbeit gelang es, den Brand in kurzer Zeit einzudämmen und zugleich ein Übergreifen auf weitere Gebäude abzuwenden. Bei zwei angrenzenden Häusern wurde zwar die Fassade in Mitleidenschaft gezogen, „weitere Schäden konnten wir verhindern“, sagt der stellvertretende Kommandant der Vaihinger Wehr. Die Nachbarhäuser konnten anschließend wieder betreten werden.

Polizei schätzt Schaden von 100.000 Euro

Das Einfamilienhaus, in dem das Feuer entstand, wurde dagegen stark beschädigt. Die Polizei geht von einer Schadenshöhe von etwa 100 000 Euro aus. Zwar ist das Gebäude nach Einschätzung von Rafael Prellezo nicht akut einsturzgefährdet, bewohnbar ist es aber dennoch derzeit nicht. Das bestätigte auch das Polizeipräsidium Ludwigsburg in seiner Pressemeldung. „Die betroffene Familie kommt vorübergehend bei Nachbarn unter“, heißt es darin weiter.

Der eigentliche Einsatz dauerte bis gegen 13 Uhr an, erklärt Rafael Prellezo. Durch die Nachlöscharbeiten ist es aber auch danach noch zu Verkehrsbehinderungen im Bereich der Graben- und Turmstraße gekommen. Eine Brandwache kontrollierte mit einer Wärmebildkamera, ob sich noch Glutnester im Gebäude befinden oder das Feuer noch einmal aufflammt.