Auf der Messe CES in Las Vegas stellt der Bosch-Konzern eine neue Technik für Fahrer von Uber und Co. vor. Was erhofft man sich von Kameras und einem SOS-Knopf?
Fahrdienstvermittler wie Uber bringen private Fahrer und ihre Fahrgäste über Apps zusammen. Vereinzelt ist es dabei zu Übergriffen und Gewalt während der Fahrten gekommen, was immer wieder Diskussionen über die Sicherheit von Passagieren der Taxikonkurrenz zur Folge hat. Das Technologieunternehmen Bosch hat nun bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas eine Technik vorgestellt, die das Sicherheitsempfinden bei Fahrten verbessern soll: den „Ridecare Companion“.
Die Lösung sieht vor, dass intelligente Kameras dauerhaft den Innenraum eines Autos überwachen. Sollte während der Fahrt etwas passieren, werden die Aufnahmen in einer sogenannten Cloud gespeichert. Würde es bei einer Fahrt zu kritischen Situationen oder Auseinandersetzungen kommen, könnten die Aufnahmen zur Klärung des Vorfalls herangezogen werden.
Bosch wendet sich mit dem „Ridecare Companion“ in erster Linie an die Fahrerinnen und Fahrer. Diese benötigten eine schnelle und objektive Bewertung der Situation, so das Unternehmen. Schließlich stünde bei den Anbietern der Fahrdienstleistungen ihre eigene Reputation auf dem Spiel – und damit das Vertrauen der Kunden.
Per Notruf mit dem Servicecenter verbunden
Der Service wird zunächst in den USA auf den Markt kommen, wo Uber und Co. bereits stark vertreten sind. Bosch arbeitet dabei mit dem amerikanischen Unternehmen Gridwise zusammen, einem führenden App-Anbieter für Mitfahr- und Lieferdienste. Alle geltenden Datenschutzbestimmungen in den USA werden laut Bosch eingehalten.
„Im Gegensatz zu einfachen Kameras ist der ‚Ridecare Companion‘ mit einem Service verbunden, der bei Bedarf Hilfe durch geschulte Callcenter-Spezialisten bietet“, sagt Christoph Hartung, Leiter des Software- und Systemgeschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions bei Bosch. Das System ist mit einem drahtlosen SOS-Knopf im Fahrzeug ausgestattet, über den Fahrer einen Notruf an ein Servicecenter absetzen können. Solange sich das Fahrzeug im Mobilfunknetz befindet, sind Mitarbeiterinnen erreichbar. Sie können bei einem Zwischenfall per Kamera in das Fahrzeug schauen und falls notwendig Unterstützung anfordern.