Böblinger Sternsinger wecken Erinnerungen an die Beatles. Foto: Silke Müller

Stadtgrabenstraße statt Abbey Road: Ein Foto der Böblinger Sternsinger weckt Erinnerungen an ein berühmtes Beatles-Album. Ein Beitrag aus der Humorkolumne dieser Zeitung.

Rund um den 6. Januar waren sie wieder unterwegs: die Sternsinger. Mit Spendenbüchse und Weihrauchschwenker in der Hand zogen die Nachfolger der „Weisen aus dem Morgenland“ von Haus zu Haus und sangen „Stern über Bethlehem“. Der Song hat durchaus Hitqualitäten, schließlich hält er sich schon seit Jahrzehnten unangefochten an Platz 1 der Sternsinger-Charts.

Passend dazu wurde zuletzt in Böblingen eine Kindergruppe der katholischen St.-Bonifatius-Gemeinde gesichtet, die beim Überqueren eines Zebrastreifens in der Stadtgrabenstraße gewisse Erinnerungen an ein ikonisches Plattencover weckten. Die Rede ist vom legendären „Abbey Road“-Album der Beatles, bei dem Paul McCartney, George Harrison, John Lennon und Ringo Starr im Gänsemarsch über den Londoner Fußgängerüberweg laufen.

Genau wie die Liverpooler Starsänger (und Star-Instrumentalisten) waren auch die Böblinger Sternsinger als Quartett unterwegs, als sie den Zebrastreifen überquerten. Ob sie nun Paul, George, John und Ringo oder doch eher Caspar, Melchior, Balthasar und vielleicht auch Karl-Heinz hießen, ist uns leider nicht bekannt.

Dafür wissen wir aber, was diese vier gemeinsam mit 22 weiteren St.-Bonifatius-Buben und -Mädels geleistet haben: Rund 350 Haushalte sowie mehrere Kindergärten und drei Pflegeheime haben sie nämlich mit einem C+M+B-Segen auf dem Türstock bedacht. Je nach Interpretation steht die Abkürzung für die Anfangsbuchstaben der Heiligen drei Könige (Caspar, Melchior und Balthasar) oder für die Segensbitte „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“).

Die St.-Bonifatius-Sternsinger spendeten Süßigkeiten an den Böblinger Tafelladen. Leiterin Petra Ländner nahm die Spende dankbar in Empfang. Foto: Silke Müller

Vielleicht stehen die Buchstaben aber auch für „Caramac, Mars und Bounty“, denn neben den vielen Geldspenden sammelten die St.-Bonifatius-Sternsinger auch eine ganze Menge an Süßigkeiten auf ihrem Weg ein. Wie es sich für „heilige Könige“ gehört, beschlossen die Kinder, den ganzen Süßkram nicht alleine für sich zu behalten, sondern spendeten die Hälfte davon königlich-großmütig an den Böblinger Tafelladen.

Darüber freute sich die Leiterin Petra Ländner – schließlich gibt es, genau wie vor gut 2000 Jahren in Betlehem, auch heute noch viele arme Familien, die sich über gute Gaben freuen. Es muss ja nicht unbedingt Gold, Weihrauch oder Myrrhe sein – ein bisschen Schokolade tut’s manchmal auch.