Feierliche Gedenkveranstaltung zum Todestag von Eugen Bolz im Böblinger Stadtteiltreff Grund
Die Hinrichtung von Eugen Bolz, einem der bedeutendsten Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, jährte sich am Donnerstag, 23. Januar 2025, zum 80. Mal. Aus diesem Anlass wurde im Stadtteiltreff Grund in Böblingen eine feierliche Gedenkveranstaltung von der Katholischen Erwachsenenbildung im Kreis Böblingen (keb) in Kooperation mit dem Stadtteiltreff und dem Katholischen Dekanat Böblingen veranstaltet, bei der das Leben und Wirken des ehemaligen Staatspräsidenten des Volksstaates Württemberg im Mittelpunkt stand.
Eugen Bolz, ein Katholik und Demokrat, setzte sich unermüdlich für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde ein. Er wurde 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet. Seine Rolle im Widerstand, insbesondere seine Verbindung zum Kreisauer Kreis und zum Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944, macht ihn zu einer Schlüsselfigur der deutschen Demokratiegeschichte.
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Prof. Dr. Ute Reuter, die eindrucksvoll die Prinzipien und das Vermächtnis von Eugen Bolz in den heutigen gesellschaftlichen Kontext setzte. Sie betonte: „Eugen Bolz hat uns gezeigt, dass Demokratie und Menschlichkeit untrennbar miteinander verbunden sind und dass wir den Mut haben müssen, gegen Unrecht aufzustehen.“
Martin Frey moderierte ein bewegendes Erzählcafé, in dem ganz individuelle Mut-Geschichten vorgetragen wurden. Menschen aus Böblingen teilten dabei ihre persönlichen Erlebnisse und berichteten, wie sie in schwierigen Momenten Zivilcourage gezeigt oder Unterstützung erfahren haben. Die Geschichten reichten von alltäglichen kleinen Gesten der Solidarität bis hin zu äußerst mutigen Entscheidungen, die das Leben anderer verändert haben. In der offenen Diskussionsrunde zeigte sich im Anschluss eine rege Beteiligung des Publikums, das seine eigenen Gedanken und Erfahrungen einbrachte. Die inspirierenden Erzählungen boten Gelegenheit, Parallelen zum Leben und den Idealen von Eugen Bolz zu ziehen.
Unter der Leitung von Illona Wolff und begleitet von Matthias Pfaff am Keyboard sorgte die Chor-AG der Eduard-Mörike-Schule Böblingen für emotionale Akzente, bevor Carola Eißler und Luca Christin Wenz mit Gitarrenklängen und einfühlsamen Liedern eine ganz besondere Atmosphäre schufen. Und auch für die jüngsten Gäste war gesorgt. Denn an der AnsprechBar des Dekanats gab es nicht nur Snacks, sondern auch ein kreatives Angebot: Unter dem Motto „Engel für andere sein“ gestalteten Kinder fantasievolle Zeichnungen und setzten sich mit dem Thema „Zivilcourage“ auseinander.
Das Organisationsteam – Melahat Altan vom Treff im Grund, keb-Leiterin Ute Reuter, sowie Macra Joha und Annegret Hiekisch vom Dekanat – zeigten sich angetan von dem großen Interesse an der Person Eugen Bolz und der beeindruckenden Zahl an Gästen bei der Veranstaltung, die nicht nur zu einem Moment des Gedenkens wurde, sondern auch zu einem Aufruf, die Werte von Eugen Bolz in die Gegenwart zu tragen.
„Eugen Bolz lehrt uns, dass Demokratie Mut und Verantwortung erfordert. Sein Leben und Wirken inspiriert uns auch heute, für Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten“, resümierte Ute Reuter. Ihre Rede endete mit einem eindringlichen Appell an die Anwesenden: „Eugen Bolz hat seine Überzeugung mit dem Leben bezahlt. Eine wichtige demokratische Handlung kostet uns nichts, ist aber trotzdem von unschätzbarem Wert: bei der anstehenden Bundestagswahl zur Wahl zu gehen.“
Bei uns daheim
Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Gemeinden, Schulen und Kindergärten, Kirchengemeinden und Initiativen verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernehmen wir keine Gewähr.