Die Verschmutzung der Böblinger Stadseen nimmt zu!
Die idyllischen Stadseen in Böblingen, ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und Naturliebhaber, leiden seit Jahren zunehmend unter Verschmutzung. Verantwortlich dafür ist nicht nur das unachtsame Verhalten einiger Bürger, sondern auch die mangelhafte Kontrolle durch das Ordnungsamt der Stadt. Die Folge: Plastikflaschen, Einkaufswägen, E-Roller, Fahrräder und anderer Unrat beeinträchtigen die Natur und die Wasserqualität – und es sind die Mitglieder des Kreisfischereivereins Böblingen e.V., die am Ende die Last der Reinigung tragen.
Bereits seit Jahren berichten Anwohner und Mitglieder des Kreisfischereivereins von der zunehmenden Vermüllung rund um die Seen. Besonders betroffen sind der Oberer und der Unterer See, die wegen ihrer zentralen Lage häufig von Freizeitbesuchern frequentiert werden. "Es ist ein Trauerspiel, was hier passiert", sagt Daniel Gruseck, 1. Gewässerwart des Kreisfischereivereins Böblingen. "Während die Stadt ihre Kontrollpflicht vernachlässigt, bleiben die Aufräumarbeiten an uns hängen."
Die Mitglieder des Vereins, die sich eigentlich für den Schutz der Fischbestände und die Pflege der Gewässer einsetzen, sehen sich zunehmend mit Müllsäcken und Greifzangen bewaffnet am Seeufer. Regelmäßig organisieren sie freiwillige Reinigungsaktionen, um die Verschmutzung einzudämmen. "Es ist frustrierend, dass wir als Ehrenamtliche die Konsequenzen eines Problems tragen müssen, das durch bessere Kontrollen vermieden werden könnte", so Gruseck.
Trotz mehrfacher Beschwerden und Anfragen bei der Stadtverwaltung scheint sich wenig zu bewegen. Offizielle Kontrollgänge durch das Ordnungsamt sind laut Angaben des Vereins selten und finden oft zu Zeiten statt, in denen wenig Betrieb an den Seen herrscht. "Das Signal, das die Stadt aussendet, ist klar: Man duldet diese Zustände".
Auch für die Tierwelt haben die Verschmutzungen gravierende Folgen. Zurückgelassener Plastikmüll sowie Öl und andere Chemiekalien aus entsorgten E-Rollern und anderen Quellen gelangen ins Wasser und können von Enten sowie Fischen verschluckt werden. Die gesundheitlichen Risiken für die Tiere sind erheblich. "Wir haben bereits mehrere Vorfälle gehabt, bei denen wir verletzte oder verendete Fische gefunden haben", berichtet Gruseck.
Die Mitglieder des Kreisfischereivereins fordern nun ein entschiedenes Handeln der Stadt. Sie fordern eine häufigere Präsenz des Ordnungsamtes. "Es braucht nicht nur Kontrollen, sondern auch ein Umdenken in der Bevölkerung", sagt Gruseck.
Auf Vorschläge des KFV in alle Richtungen wie z.B. zur Eindämmung des Müllproblems geht man von Seiten der Stadt nicht ein. Statt dessen werden mit öffentlichen Geldern externe Berater bezahlt - die mit ihren zweiwelhaften Ratschlägen der Erhaltung der Biodiversität an den Stadtseen sowie deren Entwicklung durch den Kreisfischereiverein mehr abträglich als zuträglich sind. Diese Gelder wären besser eingesetzt wenn man sie dazu verwendet, um rund um die Stadtseen für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen.
Bei uns daheim
Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Gemeinden, Schulen und Kindergärten, Kirchengemeinden und Initiativen verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernehmen wir keine Gewähr.