Warum die Stadt Böblingen endlich handeln muss!
Die Stadt Böblingen ist bekannt für ihre idyllischen Stadtseen, die sowohl Einheimische als auch Touristen anziehen. Doch hinter der malerischen Kulisse brodelt ein Problem, das nicht länger ignoriert werden kann: Die wachsende Population von Kormoranen und Gänsen stellt eine erhebliche Belastung für das Ökosystem und die Nutzbarkeit der Seen dar. Bislang bleibt die Stadt untätig – ein Zustand, der dringend überdacht werden sollte.
Die Kormorane ernähren sich fast ausschließlich von Fisch und können in kurzer Zeit erhebliche Schäden am Fischbestand anrichten. Besonders betroffen sind die Stadtseen in Böblingen, die nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein touristisches Gut darstellen. Deshalb schlagen wir - die Mitglieder des Kreisfischereivereins Böblingen e.V. - Alarm: Der Kormoranbestand in der Region ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, während die Fischpopulation rapide abnimmt. Dies hat ökologische Konsequenzen.
Neben den Kormoranen sind die Gänse ein weiteres Problem. Ihre wachsende Zahl führt dazu, dass die Uferbereiche und Wege rund um die Seen mit Kot verschmutzt werden. Spaziergänge und Picknicks werden dadurch unattraktiv, ganz zu schweigen von den hygienischen und gesundheitlichen Herausforderungen. Der Gänsekot kann Krankheiten übertragen und macht es schwierig, die Flächen für Freizeitaktivitäten zu nutzen.
Die Gänse und Kormorane sorgen für einen erhöhten Nährstoffeintrag in die Gewässer. Und das bevor die Natur im Frühjahr erwacht um die Nährstoffe für den Neustart des Lebens nutzen zu können. Die bereits jetzt eingetragenen Nährstoffe in Form von Kot, Exrementen oder auch von den Kormoranen getöteten Fischen führen mit Beginn ansteigender Temperaturen und einem in Gangkommen von Wachstums- und Stoffwechselprozesse in und um die Gewässer, zu einer recht schnellen Entwicklung der Flora. Besonders Algen blühen hier regelrecht auf. Sterben diese Algen dann ab, benötigen die sich anschließenden Zersetzungsprozesse den für die Fische lebensnotwendigen Sauerstoff und bringen alles Leben unter Wasser in Bedrängnis. Es ist verständlich, dass der Schutz von Tieren ein hohes Gut ist. Doch ein Ungleichgewicht, wie es derzeit in Böblingen herrscht, schadet sowohl der Natur als auch den Menschen. Andere Städte haben gezeigt, dass eine Regulierung der Bestände möglich ist. Beispiele dafür sind gezielte Vergrämungsmaßnahmen und kontrollierte Eingriffe zur Reduzierung der Population.
Es wird nur noch zugesehen und verwaltet. Es ist höchste Zeit, dass Böblingen sich dieser Herausforderungen annimmt und ein Konzept zur nachhaltigen Regulierung der Kormoran- und Gänsebestände entwickelt. Die Bürger und Vereinsmitglieder erwarten zu Recht, dass ihre Interessen – ob es sich um Naturschutz, Erholung oder Vereinstätigkeiten handelt – ernst genommen werden. Durch die Einbringung von Müll sowie der Duldung der unkontrollierten Vermehrung von invasiven Arten, wie beispielsweise den Nilgänsen, wird die einheimische Tier- und Pflanzenwelt dezimiert, verliert an Vielfalt und Diversität. Die sich daraus ergebenden Folgen für unsere Natur und der sich bei uns entwickelten Ökosysteme sind heute noch nicht abschätzbar. Für falsches Naturschutzverständnis, Vermenschlichung der Tiere und antropogene Evolution ist der Mensch verantwortlich und hat hier, auch wenn es hart ist, regulierend einzugreifen.
Eine erste Maßnahme könnte die Einrichtung eines runden Tisches sein, an dem Vertreter der Stadt, Vorstandsmitglieder des Kreisfischereivereins, der Stadtjäger und andere Betroffene gemeinsam Lösungen erarbeiten. Nur so kann sichergestellt werden, dass Böblingen seine Stadtseen als wertvolle Lebensräume und Orte der Erholung bewahrt.
Die Zeit zu handeln ist jetzt – bevor die Herausforderungen noch größer werden.
Bei uns daheim
Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Gemeinden, Schulen und Kindergärten, Kirchengemeinden und Initiativen verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernehmen wir keine Gewähr.