Ein Unbekannter hat Anfang Oktober in einer Bar in Göppingen auf drei Männer geschossen. Eines der Opfer wurde getötet, zwei überlebten schwer verletzt. Ihnen geht es nun offenbar besser.
Mit einer Maschinenpistole bewaffnet hat ein Mann am späten Mittwochabend, 2. Oktober, in der Gartenstraße in Göppingen eine Bar betreten, um wenig später das Feuer zu eröffnen. Ein 29-Jähriger wurde getötet. Zwei weitere Männer, die ebenfalls von getroffen worden sind, mussten noch in derselben Nacht notoperiert werden. Mittlerweile konnten sie aus dem Krankenhaus entlassen werden, bestätigte der Ulmer Oberstaatsanwalt Michael Bischofberger am Donnerstag. „Ansonsten kann ich keine näheren Angaben zu ihrem gesundheitlichen Zustand machen.“
Bischofberger versicherte, dass die Ermittlungen weiterhin auf Hochtouren laufen würden. Ansonsten ließ er Fragen zum Tathergang und zur Tätersuche – der Schütze flüchtete in Richtung des Göppinger Bahnhofs – offen, um die laufenden Untersuchungen nicht zu beeinträchtigen. Man wolle und dürfe weder Täterwissen noch Polizeitaktik veröffentlichen.
Trauerfeier unter Polizeischutz
Dazu zählt auch, ob auf der Beerdigung des Verstorbenen neue Erkenntnisse gewonnen werden konnten. Wie am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags auf Nachfrage des Göppinger SPD-Abgeordneten Sascha Binder bestätigt worden ist, fand die Beisetzung bereits am Montag statt – begleitet von einem großen Polizeiaufgebot. Zum einen wollte man wissen, wer die Beerdigung besucht hat, sagten Innenminister Thomas Strobl (CDU) und der LKA-Chef Andreas Stenger.
Zum anderen fand der Einsatz zum Schutz der Trauergemeinde statt. Alles blieb friedlich. Im Zusammenhang mit der Bluttat können aber weder Verbindungen ins Rockerbandenmilieu noch zu den beiden multiethnischen Gruppen, die sich in der Region Stuttgart bekriegen, bislang ausgeschlossen werden. Ihre Rivalität gipfelte im Juni 2022 in einem Anschlag auf einem Friedhof in Altbach. Damals warf ein Mann im Auftrag der Gruppierung Göppingen-Zuffenhausen eine Handgranate auf die Trauergemeinde. Mindestens 15 Menschen wurden teils schwer verletzt.