Blumen sind quasi ein Muss am Tag der Liebe. Die Floristen haben inzwischen starke Konkurrenz in Form von beispielsweise Supermärkten, mit deren Preise die Fachleute nicht mithalten können – sie versuchen durch Qualität und Beratung zu punkten.
Ein Strauß roter Rosen zum Valentinstag? Nach wie vor der Klassiker. Da kann man absolut nichts falsch machen, wenn es um eine Aufmerksamkeit für die Liebste geht – an diesem Tag der Liebenden kaufen erfahrungsgemäß zumeist Männer Blumen. Lisa Stellmacher, die mit ihrem Mann Boris in der Korntaler Hoffmannstraße ein Blumen- und Floristikgeschäft bereits in der dritten Generation führt, hat unter anderem die Premiumklasse Red Naomi in ihrem Sortiment. Diese Rosenpracht mit einer großen Blüte trägt bis zu 80 Blütenblätter, hat eine kräftige rote Farbe mit einer samtigen Schattierung, die nach außen dunkler wird. „Das Stück kostet da allerdings schon mal 6,50 Euro. Qualität hat eben ihren Preis“, sagt die Floristin.
Sträuße individuell nach den Wünschen der Kundschaft
Vorzugsweise werde am 14. Februar auch die Farbe Weiß genommen. Lisa Stellmacher und ihr Team binden selbstverständlich die Sträuße auch individuell nach den Wünschen der Kundschaft. Nicht nur dies unterscheidet das Blumengeschäft von großen Einzelhandelsmärkten oder Tankstellen, die längst fertige Sträuße in ihrem Sortiment haben. „Das ist natürlich Konkurrenz für uns, mit deren Preisen wir nicht mithalten können, aber jeder entscheidet selbst, wo er seine Blumen kauft.“
Stellmacher und ihr Team können hingegen mit persönlicher Beratung, Sorgfalt und Kreativität punkten. „In unserer Floristik vereinen wir Tradition, Handwerk und Leidenschaft, um jede Blume in ihrer Einzigartigkeit zu zelebrieren“, sagt die Geschäftsfrau. Auch wenn es um die persönliche Note bei Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Festen geht oder um Ideen bei einem einfühlsam gestalteten letzten Abschied, seien Blumengeschäfte gefragt. „Wir freuen uns über unser konstant gutes Geschäft, auch wenn es zu Coronazeiten eine große Herausforderung war“, sagt Lisa Stellmacher.
Persönliche Beratung in Blumengeschäften
Bereits seit sechs Jahren führt Sandra Metzger in der Weil der Städter Altstadt, Mäuerlesgang 2, ihr Blumenstudio und hat insgesamt sieben Mitarbeitende. Die großen Einzelhändler, die Blumen anbieten, sieht sie keineswegs als Konkurrenz. „Die haben ganz andere Ware als ich in meinem Geschäft, zudem bekommen meine Kunden eine persönliche Beratung“, sagt die Geschäftsführerin. Jedes Fachgeschäft habe zudem einen eigenen individuellen Stil, mit dem es bei der Kundschaft punkten könne. So möchte sich die Floristin beispielsweise bei Aufmerksamkeiten am Valentinstag gar nicht mal auf rote Rosen spezialisieren. „Ich mag es, einzelne Rosen mit Frühlingsblumen wie Ranunkeln zu kombinieren und füge noch ein Herzchen oder eine Kerze als persönliche Note hinzu.“ Am Valentinstag kommen in der Regel mehr Männer zu ihr in den Laden. „Im Durchschnitt geben sie zwischen 30 und 50 Euro aus.“ Einen Tipp für eine bessere Haltbarkeit von Rosen gibt sie noch mit auf den Weg: kurzstielige halten um einiges länger als langstielige.
Laut eines Jahresberichts des Fachverbandes Deutscher Floristen (FDF) sahen Experten die Preissteigerung bei Schnittblumen im Einkauf bereits im Frühjahr 2022 als große Herausforderung für den Floristik-Fachhandel. Diese schlugen sich dann in den Verkaufspreisen nieder. Und auch die Betriebskosten der Blumengeschäfte sei gestiegen, der Mindestlohn erhöhte sich im Jahr 2022 auf 12 Euro. Groß seien daher die Sorgen in der Floristik, blumige Produkte und florales Handwerk in das Luxussegment zu erheben. In diesem Jahresbericht ist auch eine Studie erwähnt, die zeigt, dass Frauen im Homeoffice gerne Pflanzen in ihrer unmittelbaren Nähe platzieren. So seien die Pro-Kopf-Ausgaben in Deutschland für Blumen und Pflanzen von 108 Euro (im Jahr 2019) auf 124 Euro (im Jahr 2021) gestiegen. Allerdings würden insbesondere Lebensmitteleinzelhandel und Discounter von dieser Entwicklung profitieren.
Eine Frage sollte noch geklärt werden: Warum schenkt man den Liebsten am 14. Februar Blumen? Ein landläufiges Gerücht besagt, dass Floristen diesen Tag ins Leben gerufen hätten. Doch dem ist nicht so. Doch woher kommt dieser Brauch? Namensgeber für den Valentinstag scheint der Heilige Valentin zu sein. Er lebte im 3. Jahrhundert in Rom und traute Liebespaare nach christlichem Ritus, obwohl der römische Kaiser Claudius II. das verboten hatte. Am 14. Februar 269 wurde der Geistliche auf Befehl des Kaisers enthauptet. Der Valentinstag wurde als Fest der Jugend und der Liebenden seit dem späten 14. Jahrhundert zunächst in Frankreich und England begangen. Englische Auswanderer nahmen den Brauch mit in die Vereinigten Staaten, von dort kam er durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Teil Deutschlands.