Die Stadt Steinheim will die Bibliothek in das Klostermuseum verlagern und das bisherige Domizil verkaufen. Doch auch das soll nur eine Lösung auf Zeit sein.
Ob Romane, Jugendbücher, Spiele, Zeitschriften oder anderes mehr: mit all dem können sich die Steinheimer in der Kleinbottwarer Straße 18 eindecken. Doch nicht mehr lange. Die Bücherei soll ins nur einen Steinwurf entfernte Klostermuseum umziehen, ihr bisheriges Domizil verkauft werden. Der Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats hat den dafür nötigen Antrag auf Nutzungsänderung des Museums, das derzeit mehr oder weniger leer steht, jetzt widerspruchslos zur Kenntnis genommen.
Die Heizung in der Bücherei ist defekt
Was nun vor allem noch fehlt, ist die Baufreigabe durch das Landratsamt Ludwigsburg. Aber das dürfte nur eine Formalie sein. Die Stadt sei im Austausch mit der Behörde, sagt Bürgermeister Thomas Winterhalter. Aufgabe der Kommune ist es nach einem Okay aus dem Kreishaus, den neuen Standort für die Belange der Bücherei fit zu machen. Es müssten Büroräume hergestellt und Regale aufgebaut werden, erklärt Winterhalter. Der Umzug solle nach Möglichkeit relativ fix über die Bühne gehen. Der Rathauschef erinnert daran, dass die Heizung in der Kleinbottwarer Straße 18 den Geist aufgegeben hat. Insofern wolle man den Wechsel bereits in diesem Jahr und noch vor dem Absacken der Temperaturen vollzogen haben.
Wie es mit dem alten Gebäude weitergeht, steht in den Sternen. Klar ist, dass die Stadt es zu Geld machen will. Ein mittlerer sechsstelliger Betrag ist als Erlös im Haushaltsplan vermerkt. „Wir müssen aber erst mal definieren, was wir dort haben wollen, und in eine Ausschreibung gehen“, sagt Winterhalter. An den Vorstellungen, die man entwickele, werde sich letztlich auch der konkrete Preis orientieren. „Umso mehr Vorgaben wir machen, umso schwieriger wird es nachher“, erklärt er.
Behalten möchte die Stadt indes die alte Kelter, die momentan ein Aschenputteldasein fristet und als Lagerstätte dient. Perspektivisch soll das Gebäude herausgeputzt und so etwas wie das kulturelle Zentrum der Stadt werden. Es ist geplant, dass die Bücherei dort ein dauerhaftes Zuhause erhält. Zudem sollen das Urmenschmuseum und das Museum zur Kloster- und Stadtgeschichte in dem Gebäude untergebracht werden. Als weiterer Baustein ist ein großer Saal angedacht, der für Versammlungen und Veranstaltungen genutzt werden könnte. Bedeutet auch: Das Urmenschmuseum wird für die Bücherei lediglich eine Interimslösung sein – und dann von der Stadt abgestoßen. „Wir brauchen das Gebäude dann Stand jetzt nicht mehr. Deshalb geht es mittelfristig in die Veräußerung“, sagt der Erste Beigeordnete Stephan Retter.