Betrüger schlagen gerne am Telefon zu. Foto: Eibner-Pressefoto/Fleig

Immer wieder erfolgreich: Eine 78-Jährige wird am Mittwoch in Sindelfingen Opfer von falschen Polizeibeamten, in Weil der Stadt wird eine 77-Jährige von einer angeblichen Tochter übers Ohr gehauen, mit dem sogenannten „Enkeltrick 2.0“.

Am Mittwoch kam es zu zwei Betrugsfällen in Sindelfingen und Weil der Stadt. Die Tricks sind mittlerweile eigentlich bekannt, möchte man meinen, und doch fallen immer wieder arglose Menschen darauf herein und verlieren viel Geld.

Eine 78 Jahre alte Böbnlingerin wurde gegen 11.30 Uhr von einem angeblichen Kripobeamten angerufen. Der falsche Polizist machte sie durch geschickte Gesprächsführung glauben, dass es in ihrer Nachbarschaft zu einem Raubüberfall gekommen und ihr Hab und Gut nun in Gefahr sei. Dies stünde auch in Zusammenhang mit einem verdächtigen Bankmitarbeiter. Auf Anweisung begab sich die Seniorin zu ihrer Bank, um einen vierstelligen Bargeldbetrag abzuheben und Gold abzuholen. Anschließend deponierte sie, wie mit den Tätern vereinbart, beides in ihrem Pkw, den sie auf einen Parkplatz in der Arthur-Gruber-Straße unverschlossen abstellte. Als sie etwa eine Stunde später zum Parkplatz zurückkehrte, hatten die Täter Bargeld und Wertmetall aus dem Fahrzeuge entnommen. Der Betrug fiel der 78-Jährigen erst in einem Gespräch mit ihrer Tochter auf, worauf sie die Polizei verständigte.

In Weil der Stadt wiederum wurde am Mittwoch eine 77-Jährige Opfer von Betrügern, die über den Instant-Messaging-Dienst WhatsApp Kontakt mit ihr aufnahmen und sich als ihre angebliche Tochter ausgaben. Die „Tochter“ schrieb der Frau eine Nachricht und teilte mit, dass ihr Mobiltelefon defekt sei, sie nun eine neuen Mobilfunknummer habe und sie aufgrund dessen keine Überweisung ausführen könne. Deshalb bat die vermeintliche Tochter, dass die 77-Jährige die dringende Bezahlung einer „neuen Einbauküche“ durchführen soll.

Hierauf überwies die Frau einen vierstelligen Geldbetrag auf ein ihr vorgegebenes Konto. Anschließend forderte die vermeintliche Tochter gleich noch eine weitere Überweisung durchzuführen. Dieser Umstand kam jedoch der 77-Jährigen verdächtig vor und sie informierte die Polizei.