Leere Stadien sind derzeit ein gewohntes Bild. Foto: dpa/Tom Weller

Werden die Coronaregeln für Veranstaltungen nach dem Bund-Länder-Treffen am Montag auf breiter Front gelockert? Derzeit sieht es nicht danach aus. Sondern?

Berlin - Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise zeichnen sich „Öffnungsperspektiven“, aber keine sofortigen bundesweiten Lockerungen der Beschränkungen ab. Das geht aus einer Beschlussvorlage vom Sonntag (Stand: 18.00 Uhr) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

Damit muss sich auch der deutsche Profisport weiter gedulden und vorerst mit den geltenden Zuschauerbeschränkungen leben. In der Vorlage fehlte allerdings explizit ein Bezug zum Sport. Allgemein hieß es: „Bund und Länder werden Öffnungsperspektiven entwickeln für den Moment, zu dem eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann.“

Keine Lockerungen „auf breiter Front“

Bei der Vorlage handelt es sich zunächst um eine Diskussionsgrundlage für die Gespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder am Montag. Bis zum Beschluss könnte sich daran noch einiges ändern. Lockerungen „auf breiter Front“ zum jetzigen Zeitpunkt seien sicher nicht angebracht, hatte Scholz bereits mit Blick auf die Omikron-Welle in der „Süddeutschen Zeitung“ deutlich gemacht.

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Vor dem Treffen von Bund und Ländern hatten die vier wichtigsten deutschen Profiligen aus dem Fußball, Handball, Basketball und Eishockey in einem Schreiben an das Kanzleramt und die Ministerpräsidenten ein Ende von Pauschalverboten gefordert. Ab Anfang Dezember hatte es eine Höchstgrenze von 15 000 Fans gegeben, ehe am 21. Dezember beim bislang letzten Gipfel quasi Geisterspiele beschlossen wurden.

Höchstgrenzen für Zuschauer

Für die Zulassung von Zuschauern gibt es derzeit unterschiedliche Höchstgrenzen in den Ländern: In Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen dürfen derzeit überhaupt keine Fans in die Arenen. Dagegen spielte der Fußball-Drittliga-Tabellenführer 1. FC Magdeburg am Sonntag gegen den TSV Havelse vor 13 385 Zuschauern. Das ließ die Verordnung in Sachsen-Anhalt zu, laut der die Stadien bis zu 50 Prozent gefüllt werden dürfen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte sich zuletzt dafür eingesetzt, auch im Profisport bald wieder Zuschauer zuzulassen. Er werde bei der Bund-Länder-Runde dafür werben, sagte der CSU-Chef am Freitag. Zunächst wolle er schauen, ob man eine einheitliche Linie hinbekomme, notfalls wolle Bayern aber auch alleine handeln.