Auf der A 81 wird rund um die Uhr am Wochenende im Bereich der Anschlussstelle Ehningen ein neuer Belag aufgebracht. Im Schneckentempo bewegte sich der Verkehr auf der Gegenfahrbahn in beide Fahrtrichtungen. Foto: Eibner/Drofitsch

Eine Sperrung jagt die nächste: Seit dem Wochenende ist die A 81 bei Ehningen je Fahrtrichtung nur auf einer Spur befahrbar. Lange Staus in beide Fahrtrichtungen sind die Folge.

Ehningen - Der Verkehr in Richtung Singen wurde an diesem Wochenende zwischen den Anschlussstellen Böblingen-Hulb und Hildrizhausen einspurig auf die Gegenfahrbahn geleitet. Wegen dieser Teilsperrung hatten Verkehrsteilnehmer mit massiven Behinderungen zu kämpfen.

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Bereits eine Woche zuvor war die A 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen wegen Brückenarbeiten von Freitagabend bis Sonntagmorgen komplett gesperrt worden. Nicht der Ausbau der A 81 im Bereich Böblingen/Sindelfingen war jetzt für massive Verkehrsbehinderungen verantwortlich, sondern Belagsarbeiten rund um dieAnschlussstelle Ehningen.

Kilometerlange Staus wegen Ausflugwetters

Herbstsonne lockte auf die Straße

Am Samstag staute sich der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen kilometerlang und auch am Sonntag ist es nicht besser aufgrund des Ausflugverkehrs. Wie eine Sprecherin der Polizei mitteilt, waren bereits im Laufe des Samstags in diesem Bereich in beide Richtung teils lange Staus entstanden. „Das liegt zum einen an den Bauarbeiten, zum anderen auch an dem schönen Herbstwetter, das viele Menschen auf die Straße lockt“, erklärte die Polizeisprecherin. So staute sich der Verkehr am Samstagmittag in Richtung Singen vier Kilometer, in Richtung Stuttgart gar auf sechs Kilometern. Und auch am Sonntag staute sich der Verkehr in beide Fahrtrichtungen.

Auch Nebenstrecken zeitweise belastet

Ortskundige Verkehrsteilnehmer umfuhren den Bereich, zumal die wegen Bauarbeiten gesperrte Kreisstraße just zu der Autobahnsperrung wieder befahrbar war und die Ortslage von Ehningen vom Durchgangsverkehr so verschont wird. Allerdings waren die Nebenstrecken zeitweise ebenfalls erheblich belastet. Die Bauarbeiten sollten aber noch vor dem einsetzenden Berufsverkehr am Montag gegen 5 Uhr beendet und die Sperrung aufgehoben sein.

Grund für die Baustelle waren laut der zuständigen Autobahn GmbH massive Schäden an dem dort aufgebrachten offenporigen Asphalt. Dieser hat zwar den Vorteil, weniger Lärm zu verursachen, gilt aber als weniger haltbar und muss daher häufiger mal erneuert werden. Um möglichst wenig in den Verkehr einzugreifen, waren die Arbeiter rund um die Uhr im Einsatz.

Bauherr verspricht „Asphalt 4.0“

Die Sanierung ist gleichzeitig ein Pilotprojekt, bei dem neue Verfahren im Straßenbau zum Einsatz kommen, die die Autobahn GmbH mit „Asphalt 4.0“ umschreibt – mit „autonomer Logistik“, „modernster Maschinensteuerung“ sowie der Verknüpfung der Daten in einem virtuellen Speicher. Dadurch sollen Asphalt-Herstellung, Logistik, Einbau und Verdichtung optimal aufeinander abgestimmt werden. „So wird eine Verbesserung der Einbauqualität erreicht, sodass eine Erhöhung der Lebensdauer der Asphaltschichten erzielt werden kann“, schreibt die Autobahn GmbH. In zwei Wochen ist die Fahrtrichtung Stuttgart an der Reihe: Von Freitag, 22. Oktober bis Montag, 25. Oktober rücken erneut die Bauarbeiter an und renovieren den Belag auf der Gegenfahrbahn.