An der Ecke Karl- und Weimarstraße wird künftig gebaut. Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

In Kornwestheim müssen zwei Grünflächen weichen – einmal für Parkplätze und einmal für Wohngebäude. Das kommt nicht gut an.

Die Entscheidung ist der Stadt nicht leicht gefallen. Auf einer Grünfläche zwischen der Karl- und Weimarstraße in Kornwestheim soll Wohnraum entstehen. Dazu wird nun im Eilverfahren ein Bebauungsplan aufgesetzt. Bei der Entscheidung im Gemeinderat haben Fraktionen ihre Stimmen aufgeteilt, um zu signalisieren: Wir wollen eigentlich das Grün erhalten, wir sehen aber auch den Bedarf nach neuem Wohnraum. Bürgermeister Daniel Güthler sieht den gleichen Zwiespalt. Schließlich fiel die Entscheidung zugunsten der Häuser.

Das Grundstück an der Ecke Karl- und Weimarstraße ist etwa 4660 Quadratmeter groß und in privatem Besitz. Ein Wohnhaus steht dort bereits, der größte Teil ist aber Grünfläche. Nun möchte der Eigentümer dort bauen. Bis die Häuser stehen, kann es noch Jahre dauern.

Birnenweg: Parkplätze statt Gebüsch

An anderer Stelle in der Stadt wird es dagegen schon konkret. Am Birnenweg macht ein Grünstreifen gerade Platz für den Bau von acht neuen Stellplätzen. Ein Kornwestheimer bezeichnet das als „Bauwut“. In einer Mail an unsere Redaktion schreibt er, dass in dem Grünstreifen allerlei Insekten, Singvögel, Spechte, Greifvögel und auch Hasen zu beobachten sind. „Und all das soll für acht Autos zunichte gemacht werden? Wo bitte bleibt da der Umweltschutz?“, fragt er.

Der Bau der Parkplätze erfolgt im Zuge des Endausbaus des Wohngebiets „Im Obstgarten“. Dort wurde zuletzt eine der letzten großen Baulücken geschlossen, sodass die Stadt das Gebiet nun fertigstellen kann. Dabei werden an der Straße „Im Obstgarten“ sechs Stellplätze geschaffen. Gegenüber kann künftig nicht mehr geparkt werden: Dort sollen Bäume gepflanzt werden.