Die alte Filderbühne in Plattenhardt wird abgebrochen. Foto: Caroline Holowiecki

Ein leer stehendes Gebäude in Plattenhardt wird abgebrochen. Wohnbau ist geplant. Nur wann? Und was genau? Manchem Stadtrat geht es nicht schnell genug.

Jetzt ist der Abbruch beschlossen: Das Haus Spitzäckerstraße 67 in Plattenhardt, die ehemalige Filderbühne, wird weichen. Dem hat der Technische Gemeinderatsausschuss in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Laut Stadtverwaltung steht das Haus leer. Bereits im Frühjahr 2013 war hier der letzte Vorhang gefallen.

„Aus Brandschutzgründen konnten die Räume dort lediglich noch für Proben und für das Vereinsleben genutzt werden und natürlich standen weiterhin die Lagermöglichkeiten im Keller für Requisiten, Bühnenbildteile und Kostüme zur Verfügung“, heißt es auf der Homepage des seit mehr als 40 Jahren bestehenden Ensembles. Zwischen Winter 2013 und Frühjahr 2018 wurden Stücke demnach interimsmäßig im Bürgerhaus Sonne in Sielmingen aufgeführt, im Lauf des Jahres 2019 bezog die Filderbühne schließlich ihr neues Domizil in den Kellerräumen der Weilerhauschule in Plattenhardt.

Was hier genau entstehen soll, ist unklar

Nun kommen also der Abriss und der Rückbau an der Spitzäckerstraße. „Damit die vom Gebäude der ehemaligen Filderbühne belegten Grundstücke nunmehr in naher Zukunft als Bauland für Wohnungsbau genutzt werden können“, heißt es in der Vorlage aus dem Hochbauamt. Was genau entstehen soll, ist indes unklar. Manchem Stadtrat war das in der Sitzung zu vage. „Ich hätte es gut gefunden, wenn man wenigstens Perspektiven gibt, wie es weitergeht“, sagte Frank Schwemmle (SPD). Nach seinem Empfinden gehe vieles in der Stadt „im Schneckentempo“ voran. Auch Catherine Kalarrytou (Grüne) betonte, man hätte schon viel früher abreißen und in die Neuplanung einsteigen können.

Kritik setzte es ebenfalls aus anderen Fraktionen. „Uns machen auch die Planungskosten traurig und stutzig“, sagte Friedericke Bauer (CDU). Für Rückbau und Abbruch des Gebäudes sowie der befestigten Außenflächen hat das Hochbauamt 356.000 Euro veranschlagt, wovon knapp 30.000 Euro nur auf die Planungskosten entfallen. Wieso man da nicht einen Generalunternehmer beauftragt habe? Die Amtsleiterin Petra Schumacher verwies indes unter anderem auf die Komplexität des Projekts. Das Gebäude wurde Mitte der 60er als Mehrzweckgebäude für die TSVgg Plattenhardt errichtet. Der zweigeschossige Massivbau beinhaltet neben dem Mehrzwecksaal für Sport und sonstige Veranstaltungen, einer Küche mit Gaststube, sanitären Anlagen und Lagerräumen eine Vier-Zimmer-Wohnung. Aufgrund des Alters müsse mit typischen Schadstoffbelastungen wie teerhaltigen Parkettklebern oder Asbest gerechnet werden.