Auch Jhonatan Dunn kann die Niederlage nicht verhindern. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Ludwigsburgs Basketballer haben das Derby in Ulm verloren, offensichtlich weil sie auch vom sechsten Mann überrascht waren.

In der 27. Minute musste Ludwigsburgs Neuzugang Sam Waardenburg am Samstag mit einer blutigen Nase vom Parkett. Am Ende war das sinnbildlich für den Auftritt der MHP Riesen im Derby der Basketball-Bundesliga bei ratiopharm Ulm. Die siegten 93:76 (52:39) und holten damit wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze, die für die Ludwigsburger noch keineswegs sicher sind. Denn nach den Niederlagen zuletzt gegen Berlin und jetzt Ulm folgen die nicht minder schweren Aufgaben in Bonn und bei den Bayern. „Aber wir lassen uns davon nicht alles kaputt machen“, sagte Ludwigsburgs Center Eddy Edigin trotzig. Und: „Wir hatten zu Beginn vielleicht etwas viel Respekt vor der Kulisse hier.“ In der mit 5733 Zuschauern fast ausverkauften Arena. Ins gleiche Horn stieß auch Ulms Brandon Paul, ein weit gereister Profi, der sagte: „Das sind unglaublich heiße Fans hier.“

Am Samstagabend standen die Riesen jedenfalls über weite Strecken auf verlorenem Posten, was nicht zuletzt daran lag, dass Spielmacher Prentiss Hubb (11 Punkte) wie schon gegen Alba Berlin einen schwachen Tag hatte, zudem erwischte auch Tommy Kuhse bei weitem keinen so guten Lauf wie bei seinem Debüt gegen Berlin. Und dann fehlte im letzten Viertel auch noch Shonn Miller nach seinem fünften Foul.

Dennoch war nach einem zwischenzeitlichen 17-Punkte-Rückstand gegen Schluss noch mehr drin, als die Riesen vor allem dank einer besseren Defensive plötzlich bis auf 66:67 (34.) rankamen. Doch die Spannung hielt nur kurz, am Ende waren die Ulmer individuell einfach besser besetzt, allen voran mit dem Brasilianer Yago dos Santos, der auf 26 Punkte kam; bei den Riesen brachte es Jonathan Dunn als Top-Scorer auf 16 Punkte. „Am Ende haben uns etwas die Kräfte gefehlt“, sagte Eddy Edigin. Und somit auch die Punkte.