Finanzminister Danyal Bayaz betrachtet die nervösen Finanzmärkte mit Sorge. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Baden-Württembergs Finanzminister hält die Folgen des „Bankenbebens“ im Südwesten für überschaubar. Dabei unterhält auch das Land Finanzbeziehungen zur Credit Suisse.

Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sieht nach den Problemen von Banken in der Schweiz und den USA keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Finanzplatz Deutschland. „Das sind isolierte Fälle, wir können nicht von Einzelinstituten auf die grundsätzliche Stabilität im System schließen“, sagte er unserer Zeitung. Das deutsche Bankensystem sei robust aufgestellt. „2023 ist nicht das neue 2008“, betonte der Finanzminister. „Es wurden Lehren gezogen.“ Beispielsweise seien die Banken viel besser kapitalisiert.

Keine Effekte auf Institute im Land

Für Banken im Südwesten rechnet er aktuell nicht mit Folgen: „Wir beobachten die Lage sehr genau, erwarten aber derzeit keine Spill-Over-Effekte auf Institute in Baden-Württemberg“, sagte er. „Dennoch kann man nicht ausschließen, dass es auch in Europa weitere Banken gibt, die Probleme mit der Zinswende bekommen werden.“

Seiner Meinung nach haben die Regierungen in den USA und der Schweiz richtig gehandelt. „Vertrauen stützt man, indem man Ansteckungseffekte durchbricht und entschieden eingreift“, so Bayaz. Allerdings habe man in der Schweiz mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS das Problem „Too-Big-To-Fail“ noch verstärkt. „Und mich treibt um, dass die Märkte gerade hochnervös sind“, sagte Bayaz. „Anleger brauchen jetzt gute Nerven, aber Sparer können unbesorgt sein angesichts der Einlagensicherungssysteme, die wir haben.“

Das Land selbst hingegen sei nicht direkt von dem Beben im Nachbarland betroffen. „Das Land hat kleinere Finanzbeziehungen zur Credit Suisse, die abgesichert sein dürften“, erklärte der Finanzminister.