Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden, warnt die Bundespolizei. Foto: Michael Werner

Ein 21-Jähriger legt sich mit 1,28 Promille auf die Schienen. Der Lokführer kann gerade noch bremsen.

Das hätte schlimm enden können: Ein Betrunkener hatte sich am Sonntagmorgen am Bahnhof Leonberg auf den Gleisen niedergelassen. Eine S-Bahn aus Weil der Stadt kam im allerletzten Moment zum Stehen.

Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, war der 21-Jährige um 8.20 Uhr betrunken auf den Gleisen kurz vor den Bahnsteigen unterwegs. Der Lokführer des herannahenden Zuges erkannte den auf den Gleisen laufenden jungen Mann, leitete umgehend eine Schnellbremsung ein und kam kurz vor dem Volltrunkenen zum Stehen.

Polizei schnappt den Volltrunkenen

Nachdem der Lokführer den Mann angesprochen hatte, hat sich dieser nach Polizeiangaben erst auf die Gleise gesetzt, dann aber die Flucht ergriffen. Alarmierte Streifen konnten den mit 1,28 Promille alkoholisierten Mann schließlich in der Leonberger Innenstadt aufgreifen.

Weder der 21-Jährige noch die circa 50 Reisenden im Zug wurden nach bisherigen Informationen verletzt, es kam jedoch zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Auf Gleisen ist es lebensgefährlich

Die Bahn und die Bundespolizei warnen eindringlich vor den Gefahren bei Aufenthalten im Gleisbereich. „Die hieraus resultierende Lebensgefahr wird oftmals unterschätzt“, sagt ein Sprecher. „Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden.“ Selbst bei einer sofort eingeleiteten Notbremsung kämen Züge erst nach mehreren hundert Metern zum Halt. „Zudem wird die Sogwirkung von vorbei- und ausfahrenden Zügen meist nicht bedacht“, sagt der Polizeisprecher.